Germanistische Abhandlungen, Issue 11

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Karl Weinhold, Friedrich Hermann Traugott Vogt
M. & H. Marcus, 1895
 

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Popular passages

Page 241 - Biboso. Da Nummosus sterben solte, lieff er auff den Ober-Söller; Da Bibosus sterben solte, lieff er nunter in den Keller; Doch den schwartzen Knochen-Mann hilt nicht auff noch hoch, noch tieff, Daß er beyden nicht hinnach, diß er sie erhaschte, licff. 18. Grossei ' Herreu biten. Wann grosse Herren biten, wer deutsch alsdann versteht, Versteht, daß hier das wollen nur bloß anff müssen geht. 19. Ein Sehein. 20. Aull...
Page 36 - ... Polen, denen man die Teutsche Sprache immer schwerer als sie ist, machen wil, in lesung unserer Sprache schleiniger fortkommen, weiln Selbte im Polnischen c keinmal als k lesen, sondern c bleibt c, und wirdt als c ausgesprochen. Derowegen man von Ihnen höret, wenn Sie die Wörter wancken, dancken, krancken (mit c geschrieben) lesen sollen, so sprechen Sie es nach laut der buchstabirung aus, wanzken, danzken, kranzken; ist aber nicht c zum k gesetzt, so lesen Sie es recht nemlich wanken, danken,...
Page 260 - Wenn die Pfütz in Därmen braust, Und durch Nas und Ohren saust, Springt der ein ihm auf den Magen: Also tritt nach einer Thür Diese Jauch aus vielen für, Draus sie wird mit Macht geschlagen.
Page 153 - Schweinestall, mhd. swinkobe, Fundgr. l, 373 b: Grob. 250; Ged. 409. — Vgl. Nu die Schwein' um ihren Plan Grunzten neue Koben an, Czepko hs. D. Wbch. 5, 1542. Kober m. Korb, in dem, wie die Thüringer, Sachsen, die schles. Bauern besonders ihren Mundvorrat mit sich tragen, D. Wbch. 5, 1543. Ecl. 40. Es sei noch erwähnt aus Czepko: Und was auf dem freien Plan Sonst ein doppel Söldner kan, Wolt ich aus dem Kober bringen, wofür heute: aus dem Ärmel schütteln! — bekobern sw. v.; einen bek.,...
Page 203 - ... Tische weydet von nichts als Krieg und Sieg her-grosse plätze-schneidet. viellieber hab ich den, der etwas her kan singen, und hurtig eins herum mit jungen Mägdlein springen. Ged. 291. Oder steht es für ruhmrednerisch? — Vgl. über raten im allgemeinen D. Wbch. 8, 173. rauch adj. ahd. mhd. rüch Nebenform zu rauh: rauch und nicht reich ihn wol jeder recht heisset. Ged. 409; — mit seinem rauchen fehl (Fell) 490 uo — Vgl. D. Wbch. 8, 262. So macht das Weib sich rauch ums Haupt als wie...
Page 62 - Schwaben, die vorwarts einen latz an niedern-kleidern haben, von Ihnen (den alten Teutschen) seyn entlehnt, damit zu zeigen frey dasz in dem Kleid ein Er, nicht Sie verstecket sey. Ged. 224, wo zugleich auf die Verwendung von er und sie in noch anderer Beziehung angespielt wird, die sich klar ausspricht Ged. 558: Keine Kleine Mir sich fügt, um dasz Er ihr nahe liegt. Hierzu stellt sich es in prägnanter Bedeutung: Keiner Wittib ich mich gebe, nach der Jungfer ich nicht strebe: jener ist es schon...
Page 12 - ... ä. 3) a = e und e, vergl. e. e. Vgl. hierzu besonders Braune, Beiträge XIII, S. 573 bis 585. Es handelt sich hier um die Behauptung, dass im schlesischen Dialekte zwei lange e-Laute unterschieden werden ; der eine ein geschlossenes e, das dem mhd. e und oe entspricht, der andere ein offenes e (ae), dem mhd. ae, sowie dem gedehnten mhd. e und e entsprechend. Den Kernpunkt der ganzen Erörterung hebt Braune hervor, wenn er sagt: Es fragt sich: Wie verhalten sich dazu die schlesischen Volksdialckte?...
Page 6 - Also lass ich mich sehr bedünken sey es auch mit Poetischen Gedichten beschaffen dass selbte | ie mehr wahrhaftes sie in sich begreiffen | ie mehr sie den Leser zum ernst und nachdenken veranlassen und um ihrer wolausgesonnenen wort und beysatzen (wie frischere und höhere farben ein gemälde besser auszieren) anmuttigkeit gebehrcn.
Page 36 - Wenn man nun mit der schreibart also verfehret, so können Wir Teutschen uns in wahrheit rühmen, dasz wir schreiben wie wir lesen, und bedörffen keines müssigen Buchstabens, wie etwa die Frantzosen bey ihren worten. — Hiermit wirdt doch niemanden diese schreibart aufgedrungen, sondern iedem seine Meinung hievon an tag zu geben ja frey stehen ; und bleibet zu iedes belieben, ob er solche annehmen wil oder nicht. Wil einer bey der, auszm Latein übel eingeführten gewohnheit des ck, oder anderer...
Page 212 - Rtibezäl, der bekannte Elementargeist, erwähnt wegen der eigentümlichen Deutung dieses dunklen Namens, die sich zu den vielen Erklärungen bei Scherffer Ged. 514 findet: „In der gegend des Riesengebirges sol vor alten zeiten ein Münch, so Rupertus-Ioan geheissen, und ein schwartzkünstler gewesen, viel in dem Gebirge vorgehabt haben, nach dessen tode sich selber orte das Gespenste gefunden. Aus dessen Namen Rupertus-Ian das gemeine Volk nachmals Rübezal gemachet ; " wozu man vgl. Czepko hs....

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