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Nicht nur die filberne Handfchrift der Evangelien zu Upfala, eine nach der Natur ihrer filbernen und goldenen Uncialbuchstaben nur langsam geförderte Arbeit, fondern auch die nicht so künftlich, aber doch klar gefchriebenen mailändifchen Handfchriften der paulinifchen Briefe (auch die Bruchstücke in Wolfenbüttel) sammt der „Skeireins" find im Allgemeinen mit bewunderungswürdiger Genauigkeit und Treue angefertigt.

Bei den letztgenannten Handschriften, welche fämmtlich aus Bobbio stammen, tritt folches in vielen Fällen recht anschaulich aus dem Doppeltexte (S. XLVI), bei der filbernen Handfchrift überhaupt aus der auch bei jenen eingehaltenen ebenmäfsigen Bezeichnung aller Lautverbindung, Wortbiegung und Satzbildung in einer befonnen ausgebildeten und folgerichtig durchgeführten Rechtschreibung fammt Abtheilung der Silben und Wörter am Ausgange der Zeilen hervor; denn innerhalb diefer trennt der Gothe, wie die gleichzeitigen griechischen und lateinischen Handfchriften, die Wörter nicht, die Sätze aber nur im Grofsen und Ganzen durch einfache oder doppelte Punkte. Die treffliche Gefchiedenheit aller gothifchen Lautverhältniffe, die klare Durchfichtigkeit des ganzen daraus erwachsenden Gliedbau's machte Worttrennung innerhalb der Zeilen, die Anwendung vieler Unterscheidungszeichen, fo wie andren beengenden und ängftlichen Augendienst unnöthig.

Eine folche einfichtig verwandte Rechtfchreibung, Wortabtheilung (S. 773) und Satzunterscheidung zeugt nicht wenig für allgemeine Verbreitung des schönsten Sprachbewufstfeins, welches der erfte Ordner, ohne Zweifel wieder Ulfilas felbft, zu wecken wufste. Wer für seine grofse Aufgabe die Laute feiner Muttersprache fo richtig erkannte, dafs er den Selbftlauten, namentlich den Doppellauten unter ihnen (ei, ai, au) die voll genügende Bezeichnung zutheilte, den Mitlauten aber (namentlich den du. th, den b u. ƒ) ihre feinen Unterschiede ablauschte und demgemäfs ihre Gebiete und Abstufungen begrenzte, dem wird auch die gefchickte Verbindung und Löfung derfelben zu Silben und Wörtern für die fortlaufenden Schriftzeilen und deren Ausgänge zuzuerkennen fein. Hand in Hand mit folcher durchweg wohlthuenden Rechtschreibung und aus ihr hervor geht jene Treue der Abfchreiber. Die auf uns gelangten gothifchen Handfchriften, die filberne von Upfala nicht ausgefchloffen, find fichtbar Abfchriften schon früherer Vorlagen; nur aus folcher Annahme, die bewiefen werden foll, wird mancher Ausfall von Wörtern und Zeilen, manche Wiederholung und fonstige Verschreibung, fo wie das mehrfache Eindringen von doppelten Lesarten mitten in den Text erklärbar, denen entweder zwei verfchiedene Vorschriften zu Grunde lagen oder die aus Randbemerkungen schon der Vorlagen entstanden sein müssen, wie wir folcher namentlich in den Handschriften der paulinischen Briefe nicht wenige noch jetzt erkennen. Diese aber giengen früher und später theils aus fchon doppelten Lesarten des griechifchen Textes, theils aus dem Bemühen hervor, gewiffe fchwierigere Stellen durch ein bestimmteres gothifches Wort oder aber eine beffere Wendung und Wortfügung klarer zu machen (z. B. 1 C. 9, 9. G. 6, 3. E. 1, 9. 2 Tm. 3, 10 u. f. w.).

Gegen die vorher geltend gemachte gefunde Rechtschreibung wird, fei es durch Irrthum des Auges (Ueberspringen von Silben, Wörtern und Zeilen), fei es durch fonftige Unachtfamkeit der Schreiber (Auslafsen, Verfetzen, Wiederholen von Buchstaben, Silben oder Wörtern) im Ganzen wenig gefehlt und gegen die Gefetze der Wortabtheilung am Ende der Zeilen äufserft felten, faft nur durch Beengung des Raumes verstofsen. Hva zuh (Mt. 5, 31), thi|zei, than zei (Sk.) find so wenig Fehler wie az gón (Sk. 3, 14). Néth|lós (L. 18, 25) ift getheilt wie skóhs¦la (L. 8, 27 a. R.), né\thlós (Mc. 18, 25) wie giɣblós (L. 4, 9). Zu jener Trennung treten vith|rus, thath|rô, iupath|rô, filus|na etc.), zu der andern Reihe garéh¦snái der Skeireins, die auch fullhsnja trennt. Fälle wie gasvalt (Mt. 9, 18) und vaurstva (Sk. 6, 13), selbst vaúrs|va (J. 6, 28), ferner tv¦ós u. tva¦ddjé (Sk.), tháim f\ravaúrhtáim (Sk.), táiknjanda¦n (Sk. 5, 3), stúuļa alla atgaf (Sk.) find fast einzig oder beruhen wie liuteith (Mt. 5, 15) auf Ausläfsen. Die Trennung von gg, ganz wie Spillôn (L. 8, 1 etc.), zeigt sich mehrfach: hug|greith (J. 6, 35), faúrgag|gandein (L. 18, 36), faúrgag gandans (L. 18, 39. Mc. 11, 20), duatgagĖgandans (Mc. 12, 28), atgag|gái (L. 9, 5. 14), ag\gélé (L. 9, 26), fogar verbunden mit der Verfchreibung drig}ganda (L. 5, 39, wie anadriggáith E. 5, 18, driggith E. 1, 5), neben drigg|kandans (L. 10, 7); andthag\gkjands (Sk.), aber auch wieder andthagg|kjands (Sk.). Die Schreibung gaag|vein (Sk. neben gaaggvein 1 Th. 5, 6, aggvitha 2 Th. 1, 6, gauggveinái Sk. 1, 27; aggvus, glaggvus, triggvs etc.), fo wie thagkjan (L. 5, 21 etc.) neben thaggkjan, thukjan (2 C. 10, 19. 13, 7. G. 5, 3. 6, 3 etc.) neben thuggk

jan, drigkan (drugkanei 1 Th. 5, 7) neben driggkan, figkvan (fugkvun: L. 5, 7, fagkvjand 1 Tm. 6, 9 B.) neben siggkvan, unmanarigvái (2 Tm. 3, 3 A.), affvaggvjan (2 C. 1, 8. A) stiggkvan u. ftigkvan etc. fällt der Lautlehre (S. 776) anheim. Verfchrieben dagegen find faúragagjins (L. 8, 3. 16, 1), gageiggan (1 C. 9, 20, 21. 22) und atgagggands (Mt. 9, 15), fo gut wie fkilligngans (Neap. Urk.). Hugridai (1 C. 4, 11) bildet die Brücke zu huhrus; juhiza (von juggs) zu junda.

Sicher und ebenmäfsig wird die Verdoppelung der klingenden Mitlauter (S. 779) durchgeführt: Spillón, svalljan, stamms, vamms, svimman, spinnan, rinnan, brinnan, duginnan, dugann (L. 4, 21 nachgeholt dugan"), rannjan, brannjan, kannjan, kann, kunnan, brunna; ïnn neben in; fulls gegen fuls u. f. w. Aber neben fulljan u. fullnan erscheint mehrfach fulnan, wie von rinnan ftets run-s u. runs'; von brinnan stets brunsts, von unnan (innan) stets ansts, vou svimman stets svumfl, fvumffl; neben gabrannjáidáu (1 C. 13, 37. Sk. 3, 14) selbst inbranjada (J. 15, 6), neben rannjan auch urranjan (Mt. 5, 45. Vgl. andrunun Sk. 3, 6) und rant (J. 16, 30. E. 2, 19), neben kannt (J. 16, 30. 1 C. 7, 16) auch kant (L. 18, 20. R. 14, 10. 1. C. 7, 16. 2 Tm. 1, 18), wie kuntha, kunths; ebenfo umgekehrt neben váips (J. 19, 5), vaipjan (1 Tm. 5, 18. 1 C. 9, 9) und dem weiblichen vipja (Mc. 15, 17) auch die Schreibung vippja (J. 19, 2). Die klar aus einander gehaltenen manna, mannisks und manags, manariggus, manamaúrthrja, manafêths, manleika (1 C. 15, 49, aber auch mannleika in Hdschr. A), ebenso alls (J. 9, 34 etc.), allathró, allandjô, allvaldands, allsvêrei, felbft allavaúrftva (C. 4, 12), und in alláim ala-mannam, allái alakjô, ala-brunfts, ala-tharba, Alamód, Alaricus, Alavivus gehören in die Lautlehre. Atta, skatta, daddjan, vaddjus, tvaddjé, iddja, miffó, miffa-, -affus, hlamm, kvrammitha, fakkus, smukka, ebenso staúrran u. faírra sind (f. oben) zur Verdoppelung berechtigt; fair u. faírina, faírinón (2 C. 8, 20. 2 Tm. 3, 3) stehen einfach, so dass fairrinóth (G. 5, 15) verschrieben ift; anders fair-rinnan (2 C. 10, 13. 14. E. 4, 5). Verfchrieben find ferner aggilláu (2 C. 11, 14), Makidónnim (2 C. 9, 2 B), thannuh (C. 3, 4. A) ft. thanuh (anders annuh J. 18, 37), während meinna (Mt. 11, 10) für meinana fteht. Naffeinais (1 Th. 5, 8), iddveit (1 Tm. 3, 7), allh (L. 2, 46) find verfchrieben, wie tvadjé (1 Tm. 5, 9) neben tvaddjé, visēdun (L. 2, 43) neben vifféduth (L. 2, 49), frakuni (R. 14, 3) neben frakunni (1 C. 16, 11). Mins, minznan (Sk. 4, 2. 6. 6, 3) find nicht verfchrieben, wohl aber minizei (Sk. 3, 23) neben minnista. Ainnóhun (m.) und άinóhun (w.) werden vielfach gegen feitig verwechfelt. Viffa, mith Viffei, ga Vifs, (dagegen un Vifamma: 1 C. 9, 26), Stafs in us-, af, tvis-, faúrStafs (1 Th. 5, 12), gaKvifs, gaTafs, Hvafs erhielten ihre Verdoppelung gesetzlich. Gaddarénus (Mc. 5, 1. L. 8, 26. 37), Ïaffôn (R. 16, 21), Lazzaru (L. 16, 13) find dem Griechischen gegenüber anzuerkennen. Fygailus (2 Tm. 1, 15) hat Þúyɛlos neben púyellos zum Vorgange. Hva nuk-kant (1 C. 7, 16) beruht auf andrem Gefetze als jab b-, jam m-, jan n-, jal l-, jar r-, jas f-, jath th-, jad d-.

Weitre ledigliche Verschreibungen treten in folgenden Fällen zu Tage:

1. Verfrühungen oder Verkehrungen von Buchstaben und Silben: falbónsd (2 C. 1, 21), gaggast (Mc. 14, 13 gebeffert), vaitЛ (2 Tm. 1, 15 B), amté (1 Tm. 4, 3), usman (C. 2, 14), abrjans (G. 3, 29 A: áibr; vgl. Mt. 5, 23 vgl. 24. 8, 4. u. S. 596), bilaufeinó (2 C. 7, 1. Vgl. J. 18, 28. Tit. 1, 15), spraud (1 C. 9, 24;

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