Germanistische Abhandlungen, Issue 23

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Karl Weinhold, Friedrich Hermann Traugott Vogt
M. & H. Marcus, 1904
 

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Popular passages

Page 83 - waz huotest du däse? übeliu hornbläse! du soltest pillicher da ze holze varn danne die mägede hie bewarn, du bist ain unholde und sizzest hie behangen mit golde." Also, kann man mit J. Grimm fortfahren, „man glaubte im 12. Jh., dass die Unholden in den Wald fahren zum wilden Heere und Hörner blasen.
Page 12 - Sp. 3012), findet sich im Eger. Fronl. V. 6788 als Name des Dieners des Longinus. Charakteristischer ist der Name Rufus, der im St. Galler Pass. (ed. Mone, Schausp. I, 49 „Leben Jesu") dem rohesten und erbittertsten Feinde Jesu beigelegt wird; vgl. V. 712, 795, 903, 990, 1158 u. ö. Creizenach S. 123 sagt von ihm: „Er ist der Typus jener halb komischen, halb grausigen Bösewichter, wie sie im späteren Mittelalter sehr häufig in den Passions- und Marterszenen erscheinen. Offenbar war er schon...
Page vii - Mittelhochdeutsches Namenbuch." Basel 1903. Stadler, „Heiligenlexikon." Augsburg 1858 ff. in 5 Bdn. Stark, „Die Kosenamen der Germanen." Wien 1868. Steub, „Die oberdeutschen Familiennamen." München 1870. [Tobler-Mey er, „Deutsche Familiennamen." Zürich 1894 war mir leider nicht zugänglich; Socin S. 564 empfiehlt es wegen der Judennamen.] Weinhold, „Die Personennamen des Kieler Stadtbuches von 1264—1288.
Page vii - Wörterbuch der niederdeutschen Mundart der Fürstentümer Göttingen und Grubenhagen." Hannover 1858. Schöpf, „Tirolisches Idiotikon." Innsbruck 1866. •S o ein. „Mittelhochdeutsches Namenbuch." Basel 1903. Stadler, „Heiligenlexikon." Augsburg 1858 ff. in 5 Bdn. Stark, „Die Kosenamen der Germanen.
Page 93 - ... gegebene Deutung = Esel vorzuziehen und auch auf unsern Namen Atzmann anzuwenden. Ein Wirt Arn o 1t wird im hess. Weihnachtsspiel V. 97 (ed. Fron. III) genannt; es ist der alte Name Arn-walt = „mit Adlerkraft waltend", s. Steub S. 19. Ebenfalls ein Wirt scheint der taube Etlein im Fnsp. 9, S. 96, 32 zu sein; die Spieler sagen am Schluss des Stückes: Und wolt ieman nach uns fregen So weist si hin gon Erlestegen Oder hinuber zu dem tauben Etlein Da sol heint unser herberg sein.
Page 93 - Oder hinuber zu dem tauben Etlein Da sol heint unser herberg sein. Daraus darf man wohl auf einen Wirt in der Stadt, in der das Stück aufgeführt wurde, schliessen. — Der Name gehört als diminuierte Koseform zu adal. Her Fridrich ist der „Fürsprecher
Page 83 - Also, kann man mit J. Grimm fortfahren, „man glaubte im 12. Jh., dass die Unholden in den Wald fahren zum wilden Heere und Hörner blasen." Ursprünglich bedeutet Hornpläse also Unholde, Nachtfrau, dann später Hexe, und endlich in der Form Hornpläs (-er) jedes teuflische Wesen. Lasterbalg (Fnsp. 53, S. 443, 6 und 4. Erl. Sp. V. 90) bedeutet „Schandbalg," wodurch dem Teufel sein ganzes schändliches Wesen vorgeworfen werden soll; denselben Teufnlnamen finden wir bei Berthold v.
Page 74 - Namen bezog sich auf die Haupteigenschaften und Charakterzüge der Bauern und zeigte uns deutlich, welche Vorstellung sich die Städter von den Dorfbewohnern machten. Daneben findet sich aber noch für diese eine grosse Anzahl von Spottnamen, bei denen eine Beziehung auf den Charakter nur in den seltensten Fällen möglich ist, und die offenbar vor allem durch die Originalität des Ausdrucks wirken sollten. Hellrigel (Fnsp. 53, S. 445,22) ist eigentlich eine Bezeichnung des Teufels, der die Rückkehr...
Page 23 - Kelners" im Trierer Theophilus S. 4 ist Dr eis, eine Abkürzung des biblischen Andreas. Dies ist der einzige nichtdeutsche Name, der bei den Domherren in diesem Stück vorkommt. 2. Der Arzt und sein Kreis. Der Arzt selbst liebt es, sich einen berühmten Namen beizulegen, um dadurch mehr Vertrauen zu erwecken; am geeignetsten dazu war natürlich Hippocrates, der im Mittelalter wohlbekannt war; selten verfehlen es daher die Quacksalber, sich mit diesem Namen zu schmücken; so kommt er vor: 1) im Alsfelder...
Page ix - Namen braucht sicli unter diesem Gesichtspunkte weniger auf die alten deutschen Namen und die Fremdnamen zu erstrecken, da ihre Bedeutung den Verfassern meist nicht bekannt war und sie deswegen auch nicht in bestimmter Absicht gegeben werden konnten. Für sie kommt vor allem die zweite Aufgabe der Untersuchung in Betracht, die Aufdeckung der literarischen Beziehungen, durch die unter...

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