Acta Germanica: Organ für deutsche Philologie, Volume 4

Front Cover
Mayer & Müller, 1912
 

Other editions - View all

Common terms and phrases

Popular passages

Page 82 - Stuhle eilend, tritt er ein, Doch wunderbar — ein andrer sitzet dort ! Er überblickt der Mönche lange Reihn, Nur Unbekannte findet er am Ort. Der Staunende wird angestaunt ringsum, Man fragt nach Namen, fragt nach dem Begehr, Er sagt's — dann murmelt man durchs Heiligtum : „Dreihundert Jahre hieß so niemand mehr.
Page 81 - Der letzte dieses Namens," tönt es dann, „Er war ein Zweifler und verschwand im Wald; Man gab den Namen keinem mehr fortan!" Er hört das Wort, es überläuft ihn kalt. Er nennet nun den Abt und nennt das Jahr: Man nimmt das alte Klosterbuch zur Hand; Da wird ein großes Gotteswunder klar: Er ist's, der drei Jahrhunderte verschwand.
Page 140 - ... Abend in den Garten zurückkehrt. Dennoch ist das Dichterische des Grundgedankens nicht zu verkennen: eine ganze Ritterwelt, hochgethürmte Burg, Sommerwonne, Frauendienst, Waffenruhm, wird von dem kleinen Geschöpfe heraufgesungen und schwebt an dem Zauber seiner süßen, belebenden Stimme. Gewiss war dieser Gedanke dem ungeschickten und weitschweifigen Verdoppler der Fabel nicht eigen, vielmehr ist hier, wie anderwärts beim unstrophischen Lai (lai heißt Z.
Page 139 - Sprichtwort bewährt sich: wer alles begehrt, verliert alles. Die Verbindung des indischen Apologs mit dem feudalistischen Märchen ist nicht sonderlich gelungen. Zweimal des Vögleins Lehren und so verschiedenartig, daß die beiden Teile ohne inneren Zusammenhang nebeneinander stehen; der Fluch des hinwegfliegenden Wundervogels verliert alle Wirkung, wenn dieser gleich am Abend in den Garten zurückkehrt. Dennoch ist das Dichterische des Grundgedankens nicht zu verkennen: eine ganze Ritterwelt,...
Page 6 - Gegrüßt ihr, schöne Damen! Welch reicher Himmel! Stern bei Stern! Wer kennet ihre Namen? Im Saal voll Pracht und Herrlichkeit Schließt, Augen, euch; hier ist nicht Zeit, sich staunend zu ergötzen. Der Sänger drückt...
Page 36 - Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer SchleswigHolstein und Lauenburg, Kiel 1845, p.
Page 182 - Grund aus erschaffen können, sich dennoch leicht einbilden, es beßer zu machen. Manche Erzählungen und Dichtungen sind durch vielerlei Hände zu uns gelangt, aber nur durch wenige ausbildende und verschönernde, durch viele bloß überliefernde, und leider auch durch entstellende und vergröbernde Hände. Was nun die Ammenmärchen betrifft, so wollen wir sie keinesweges geringschätzen: nur glauben wir, daß das Vortreffliche in dieser Gattung eben so selten ist, als in allen übrigen. Jede gute...
Page 73 - Non alium inducant sensum in lectione sanctae regulae, sed sicut antecessores nostri sancti patres, monachi scilicet Novi Monasterii, intellexerunt et tenuerunt et nos hodie intelligimus et tenemus, ita ipsi intelligant et teneant.
Page 50 - Et custodiens se omni hora a peccatis et vitiis, id est cogitationum, linguae, manuum, pedum, vel voluntatis propriae, sed et desideria5 carnis, aestimet se homo de caelis a Deo respici omni hora, et facta sua omni loco ab aspectu Divinitatis videri, et ab angelis omni hora renuntiari; demonstrans nobis hoc propheta, cum in cogitationibus nostris ita Deum semper praesentem ostendit dicens: Scrutans corda et renes Deus; et item : Dominus novit cogitationes hominum ; et item...

Bibliographic information