Page images
PDF
EPUB

Daruf der cantzler gesagt es were kein herligkeit, sonder vns ein buch herfur gebracht darvss der zinss gelesen, ehr were jm jar 9. 82. des monats Januarij, ist vnser zal 81, bei des grosf: Jwan Jwanowitz vnd seinen stathalter Danilj Mitrischowitz, Geraslaw Wassilewitz zeiten, durch einen lantbajarn Johan Mep vnd einen radtman Johan Biber vf acht jar vsskomen, aber die achterstendig schult were schuldig geblieben, vnd sagt, des Grosf: grossvater vnd sein vater hetten ein zeit lang gedult des zinss halber gedragen, aber er hette es desshalben jnen nicht geschenckt, wir soltenn ansehen alle friedbrief, darinnen wer es zugeben belobt vnnd sonderlich jnn dem letzten friedbriff, wie derselbig mitbringt, zugeben zugesagt, vnd sagt, wir hettens nicht gehalten, vnd hett Gottes straff vnd der tatrische krieg gethan, er, der G. f:, wolle vns selbst zuhauss gesucht haben vnd jnen selbst geholet, auch darnach abermals den zinss geduldet, man solte von jderm heupt j m. geben vnd soltens in den fried brieff setzen, dan wurden wir woll einen frieden erlangen.

Hirentiegen geantwurt, wir weren den geringsten punct im fridbrief zuwandlen nicht mechtig, auch keinen beuelch hetten mer oder weiniger darin zusetzen, dan nach dem alten, wir erkenten vns auch mer als zugering anderst den vnser beuelch mit bröcht zuhandlen, beten vns weiter zuthun nicht zutzwinngen.

Darvf der cantzler, das K: G: darmit nicht zufriden sein wurde, ange tzogen, er wolte den zinss ernstlichen haben, vnd daran nichts missen, darneben gesagt, ob die gesanten der halben so lang in der Muscaw bleiben wolten, bis jn der grosfurst erlangede, oder nicht, oder ob es besser were, das er hinzög vnnd den zinss selbst holet, hirvss stunde vns das beste zuthunn.

Vff dieses wir vns des geleits beruffenn etc.

Nach solchem vorgeben haben des hern meisters botten einen zuruck sprach genommen, alles vleissig erwogen vnd den Derbtschen angetzeigt, sie vernemen woll, wasserlei red sich zutrugen, was sie dan bei der sachen vormeinten zuthun, vnd was jre entliche meinung vnd beschloss sein solte; daruff geantwurt, sodans were gnugsam gehoret, konten vber habenden beuelich nicht handlen etc.

Wusten aber des hern Meisters botten mittel vortzuschlagen, darmit die handlung troffen vnd zu einem guten ende gelangen, darumb theten sie freuntlich bitten. Vff solche vnterredung haben des hern meisters gesanten diese vorbede mit wissen, willen vnnd volwort der derbtschen gesanten, den es erstlich vff ersuchen furgehalten gethann. Nemlichen jne were alle jre volmacht bewust, wen sie den nu vber vnd boben habenden beuelich nichts thun kondtenn oder mochten, wollenn sie vleissig gebetenn haben, den friedenn des zinss halber keinerlei weise zuweigerende, sondern denselbigen zu den jtzt-standenn, noch mit etzlichen bestendigen jaren zuuorlengerende, vnd den Derbtschen zu jnbringung jres bescheits freien zuruckzog zuuargunnende, alsdan wollen sie die meinung vom zinss j. g. h. m.

[merged small][ocr errors]

auch jnbringen vnd eröffenen, nicht zweifelende s. f. g. mit zuziehung des durchlauchtigen etc. hern ertzb: das jnsehendt vorwenden vnd die sachen dermassen vntersuchen werden, damit drauss kein vnheil entspring, vnd wes sein f. gd. jn dem vom hern vonn Derbt beiegende, wurden dieselben jm standen frieden an K: G: jn antwort gelangen lassenn. Warauf der cantzler ob man sodans jn den lantfrieden mit zusetzung gestaten wolte, gefraget, vnd letzlich nach langer wegerung vnnd bedencken, zugelassen worden, jedoch nicht anderst dann zu vntersuchung, vnnd dem hern meister, ertzb. one schadenn.

Darvff die Derbtischenn geantwort, wolten sie was thunn, kunnten sie woll leiden, vnd ist vorblieben den brieff zu concipirende, vnd da er nicht gefellig, vonn den gesanndtenn zu corrigerende etc.

Am mitwochenn nach Trinitatis haben die gesanten beiderseits, ein jder ein form des friedbrieffs erlangt vnnd nach dem ess tolckenn etzliche beschwerliche artickel zuuoranderen vleissig gepetenn, hatt aber jre bitt weinig statt habenn mugen.

Am dreissigsten Maij seint die semptliche gesanten widerumb zu schloss geritten vnd von wegen der kaufmannschaft, zinses vnd des passes vnterhandlung gepflogenn, welchs doch weinig frucht geschaffet, dan der cantzler vf sein vorig wort, als das dem reussischenn kaufmann mit den vsslendischen jn Lifflant vss den schepen zuhandeln solte frei sein, dem gleichen solte man den zinss versamlen, nach der creutzkussung, jm ersten jar des friedens, von jderm haupt j. teuschtz marck zusendenn dem hoch: K: der reussen, weiter den zinss soll man schickenn alle jar one vortzögerunng etc.

Die gesantenn aber von jrer vorigenn meinung keines wegs weichen wollenn, worumb die bede artickell vnuorricht gepliebenn. Jdoch letzlich der pass dieser gestalt abgericht, alls das der grosf. seine bottenn ann Ro: Kai: Mait: vmb erwerbung des freien jntzugs solte vnnd wolte abfertigen, was also erlannget wurde, solte derhalbn jnn Lifflannt keine anhaltung oder vorhindrung geschen, hiemit jnn denn hoff gereisett.

Vnd haben die gesanten forderlichs der kauffmanschafft vnnd zinnses halber wie volgt beantwortung gethann, vnnd begeret dergestalt darinn zusetzenn.

Des grossenn hern keisers vnnd herschers aller Reussen vetter: erbe Plesskow lande etc. die geste vnnd seine kaufleute jnn des bischoffs vonn Derbt seinen behaltungenn, nach Derbt, Riga, Reuell vnnd Narue, vnnd jnn allenn stetten vnnd behaltungen des bischofs vonn Derbt, zu lannde vnnd zuwasser frei, felich hinn vnnd wider one alle beschwerung, zu kauffen vnd zuuorkauffenn, nach dem altenn, gutwillig allerlei war, nichts butenn bescheiden, geschlossenn panntzer kriegs rustunng.

Desgleichenn sollenn sie widerumb verkauffenn allerlei jrer war, nichts butenn bescheidenn, ausgenommen wachs vnnd talck.

Jtem denn zinss mit dem achterstendigen soll der bischof vonn Derbt nach dem altenn gebenn, vnnd jnn den stehenden vnd werenden jaren

des fridenns soll der bischoff vonn Derbt denn hoch: keiser der Reussenn, des zinnss halber beschickenn, dieweil die bottenn jtzunt denn zinss vssdrucklich zugebenn volworten, keine andere volmacht dann denn zinss nach dem altenn jnn den friedbrieff zusetzenn habenn. Vnnd darnach die gesantenn gesagt, konnte solchs gepurenn, darumb theten sie pittenn, wo nicht, vff jr gleit abermals gnedigen abtzog begeret.

Am erstenn tag Junij hatt der cantzler vonn wegenn des kaisers denn semptlichenn gesanten einem jdernn theil seinenn friedbrieff geschickt, darbei ansagen lassen, die brief werenn abermals gestelt, vnnd gedachte der kaiser keinn har mer darann zuuorandren, wenn sie auch hunndert jar jnn der Muscow legenn etc.

Hirauff die gesannten mannicherlei radtschlege gehaltenn vnnd vielerlei beschwerunng darjegen angezogenn, hat aber alles nicht helffenn mögenn. Besonndernn habenn denn friedenn also, jnn ansehunng das sie wider zu ruck oder vorwart kommenn kontenn, auch jnn erwegunng anderer sachenn, notwenndiglich annemen mussenn, vnnd also denn friedenn erworbenn etc.

На оборотѣ помѣта:

Reussische handlung Mosqua Anno etc. liiij etc.

21. - Грамота царя Шигъ-Алея, „по приказанію царя“, къ Вильгельму магистру ливонскому, къ архіепископу рижскому, епископу дерптскому и всѣмъ прочимъ епископамъ и людямъ въ Ливоній, отъ Февраля 1558г.1).

Ливонцы солгали Богу и царю, преступили крестное цѣлованіе, не прислали царю дерптской поголовной дани, гостямъ и купцамъ его причинили великія неправды и во всемъ оказались неисправными, вслѣдствіе чего навлекли на свою страну мечъ и огонь. Чтобы утишить гнѣвъ царя и достигнуть мира, они должны, не жалѣя своей казны, спѣшно прислать къ царю пословъ со всею государевой данью; въ такомъ случаѣ ШигъАлей обѣщаетъ свое содѣйствіе къ прекращенію кровопролитія и надѣется, что боголюбивый царь не откажетъ ему въ его ходатайствѣ. По этой грамотѣ ливонскіе послы могутъ пріѣхать и отъѣхать безопасно.

Dersegeley, nach beuehl des keysers, Willhelm dem meister zu Lifflandt, dem ertzbischoff zu Riga, bischoffe zu Dorpt vnndt andere bischoffe vnndt alle leuthe jnn Lifflandtt. Vnnser wortt ist das, jhr habenn gelogenn Gott vnndt vnserem hernn dem keyser vndt grosfurstenn vndt dess haben jhr vbertretten nach eweren gelofftenn dj creutzkussung vnndt dj rede dar dj frede brieffe auff gemachet seint, vnndt des habenn jhr jnn allenn den sachenn gelogenn, dess haben jhr nicht auss der dorptischenn beholding

1) Въ "Датскомъ Архивѣ" грамота эта ошибочно названа грамотою царскаго печатника и всѣхъ бояръ и князя Михаила Глинскаго.

vonn einem jtzlichem heupt dem grosf: nicht geschicktt, vnndt seinen gestenn vndt kauffleuthen habenn jhr gross vnnrecht gethan, vnndt haben auch jnn allenn eweren handell euch vnrechtfertig findenn lassenn. Derhalbenn vmb ewer vnnrechtfertigkeitt willen, habenn jhr auff ewer landt gebracht das schwerdt vnndt das feuer, vnndt das vielfaltige vnnschuldige blutt ewerer vnderthanen belangendt habenn jhr gethann zuuergiessen, vndt haben darbenebenn eweren landenn gross vnngeluck zugetriebenn, vndt nichts guts, vndt ist sach, das jhr gedenckenn, das des hernn zornn mochte gestillett werdenn, vndt eweren gantzen landenn vnndt auch allen ewren leuthenn ein ruhe vndt ein frede zu machen, derhalbenn schonet nhu ewren schatz nicht, vnndt das mit dem ersten zuschicken dem grosf: vnndt keys:a ller Reussenn, vnndt das jhr nhu wollen schickenn mit dem aller erstenn ewere badenn vndt guthe leuthe mit all des hernn zins, dar jhr ewere sehelle auff gegebenn haben, vnndt so vor vnsern augenn ewere botenn vndt fromme leuth dem loffwirdigenn keyser der Reussen hastih ankommen werden, vnndt wollenn ewerer wolthatt ein helffer wesen, vnndt wollen die sachenn woll bedenckenn, vndt mit vleiss fur vns nhemen, auff das man moge den todt vnndt das vnnschuldige blutth vorthann noch mach vnuergossenn bleibenn, vndt moge gestillett werdenn. Vnndt so versehenn wir vns jm nhamen Gottes das der gottlouige keyser vnndt grosf: Jvann Wassilowitsz aller Reussenn vndt wirdt vnser begernn nicht abschlagenn, vnndt wanehr jhr werden kriegenn diesenn vnsernn brieff, so mogenn jhr ewere baden schickenn mith dem aller hastigstenn, dess will ich dj vorgewissigung auff mich nbemen, dass ewere badenn mogenn kommen, vndt widderumb zuruck ziehenn ohne jnnigerley beschedigung nach diesem brieff, vnndt vnser wortt wirdt nicht anders sein, des mögen jhr woll wissenn. Dass sage ich euch vndt schreibe es euch, das mir ewer vnnglugk leidt jst. Hier schickenn wir euch vnnserenn brieff jm jhar vij M. vndt lxvj des monats Februarij etc.

[ocr errors]

22. -Грамота царя Шигъ-Алея, бояръ и воеводъ 1), князя Михаила Глинскаго и всѣхъ царскихъ бояръ и воеводъ къ магистру, архіепископу Рижскому, епископу дерптскому и всѣмъ епископамъ и всѣмъ людямъ

въ Ливоніи; изъ Ливоній, отъ 15-го Февраля 1558 г.

Если ливонцы хотять, чтобы ихъ страна не погибла въ конецъ, то должны тотчасъ же послать къ царю своихъ большихъ пословъ, чтобы отмолить царскій гнѣвъ, бить ему отъ ливонцевъ челомъ и прислать дань со всей Ливоніи, сколько могутъ ее собрать. Шигъ-Алей и бояре обѣщаютъ сообща предстательствовать предъ царемъ въ видахъ прекращенія кровопролитія. Царь, будучи христіанскимъ царемъ, никогда не былъ склоненъ

1) безъ сомнѣнія ошибка, — слѣдуетъ вѣроятно читать, боярина и воеводы“.

къ пролитію невинной крови; напротивъ, во всѣхъ отношеніяхъ былъ противъ того и часто предостерегалъ ливонцевъ; кровопролитіе произошло отъ ихъ неправдъ и нарушенія ими крестнаго цѣлованія; вся пролитая неповинная кровь на ихъ душѣ и будетъ взыскана съ нихъ.

Vonn denn keyser segeley vnndt vonn den bojarenn vnndt heuptleuthenn vndt vonn kness Michal Glinskj vnndt vonn allen boiarenn vndt heuptleuthen des grosfurstenn vnnd keysers aller Reussenn, Wilhelm meister zu Lifflandtt, ertzb: zu Riga, bischoffe zu Dorptt, vnndt alle bischoffe vnndt allen leuthenn jnn Liffiandtt. So jhr nhu geneiget sein, das ewere lande nicht mogenn jm grunde verherett vnndt verdorben werdenn, so mogenn jhr nhun zur stundt nach vns ann vnsernn grosf: vndt keyser aller Reussen schickenn ewre grosse bodtschaftenn, die dar mogenn dem grosfurstenn vndt keyser aller Reussen seinen zornn abbittenn vndt jhm zufrieden stellenn jn seinen zornn, vnndt das sie jhme das haupt schlahen vonn ewerent wegenn, vnndt zuschickenn dem grosfurstenn vndt Keyser aller Reussenn denn zins auss dem gantzen lande zu Lifflandt, so uiell jhr jmmer auffbringenn vndt versanden konnenn, vnndt so dann ewere bodenn ann vnseren Grosf: vnndt keyser aller Reussenn mit dem aller ersten werdenn ankommen, vndt vonn euch dass haupt schlahenn, alss dann wollenn wir, hernn, semplichenn eine vorbitt thun dem grosf: vnndt keyser aller Reussenn, souiel vns jmmer muglich jst, auff das weither kein cristlich blutt moge vergossenn werdenn, vnndt ess ist vnss woll bewust, dass solch vnnschuldig bluth das dar vergossenn ist, vonn euch herkommen vmb euer vnnrechtfertigkeitt willen vnndt durch ewere vbertrettung der creutzkussung, vnndt vnser herr, so ehr ist ein cristlicher keyser, vndt hat niewerle gerne gesehenn vnnschuldig blut zuuergiessenn, besonder dem alle wegenn entjegenn gewesen, vndt des hatt ehr euch offte vndt vackenn vermhanung gethan, das jhr euch soldenn rechtfertigenn jnn allen eweren sachenn nach laut dem frede brieffe vndt der creutzkussunge, auch habenn jhr des grosf: vnndt keyser aller Reussenn begnadigung gar vor nicht geachtett, vnndt alle das vnnschuldige bluth ist auff ewere sehl vergossenn wordenn vndt wirdt vonn euch gefoddertt werdenn. Geschrieben jnn Lifflandt jm jhar vij m vnndt lxvj, denn xv Februarij etc.

23. - Грамота царя Ивана IV Васильевича къ магистру, архіепископу рижскому, епископу дерптскому и всѣмъ епископамъ и людямъ въ Ливоній, опасная на ливонскихъ пословъ, изъ Москвы, отъ Марта 1558 г.

Царь Шигъ-Алей сообщилъ, что ливонцы къ нему писали, прося, чтобы царь отпустилъ имъ ихъ вины и неправды, положилъ бы мечъ и снабдилъ ихъ пословъ опасною грамотой. Грамоту эту царь посылаетъ; онъ далъ ее въ руки самому царю (Шигъ-Алею). Послы съ данью и челобитьемъ могутъ свободно и безъ зацѣпки пріѣхать и отъѣхать, платя за

« PreviousContinue »