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209, 2.3 (225, 2. 3) [hier steht das zeichen doppelt]

die euch nu helffen sollen und di sin alle hie mit lichten stahelringen sin si gar wol bewart. 221, 2 (241, 2) Es mugen wol gar ferre die frunde võ dir sin. 221,4 (241, 4) ich han uff mine libe mer dann fir hundert jar. 224, 3. 4 (245, 3. 4) wann du den stain beslussest und nimst in deinen munt

waz sprach sin in der welte daz wirt dir

alles kunt.

246, 3 (275, 3) wann nie kein ma uff erde mich umb min tochter

249,4 (282, 4)

257,4 (293, 4)

bat.

si stachen unde schlugen und wo dy stÿme was. [hier steht das zeichen doppelt]

Der cristen achczig tusent di kamē uff daz lant. 276,4 (317, 4?) funff tusent guter helde di han ich hie verlorn. 297, 3.4 (344, 3.4) wefs bitest du so lange plas bald uff din

herhorn

Nün tusent guter helde di hast du hie ver

lorn.

335, 3. 4 (396, 3. 4) Er sprach er hat beschaffen himel und erterich an den solt du gelauben sprach zu ir alberich. 340, 1.2 (405, 1. 2) Da sprach zu ir ir muter vil gut ist mannes

lip

Du macht vil gerne werden des kunë heldes

wip.

344, 3. 4 (409, 3. 4) Si sprach ner mir min fater und bis sin fride

schilt

Daz er nit werd erschlagen so tun ich was

du wilt.

356, 2.3 (420, 2. 3) Da het er guter helde ain michel tail verlorn wol achezig tusent helde bis uff czwelff tu

sent mă.

403, 1. 2 (481, 4) Das zwerg nach cristem orden si in daz wasser

stis

vnd auch der kunig von reussen fraw libgart

mā si his.

404, 2.3 (482, 3) daz si da rber kame follig in zwenzig tagn Dar nach an ainem morgen si kamen gen

messin.

Den mann der diese vermerke angebracht hat, interessierten also angaben von zahlen (49, 3. 257, 4. 276, 4. 297, 3.4. 356, 2.3. 404, 2), namen (13, 4. 403, 1. 2. 404, 3), vorausdeutungen (21, 4. 105, 1. 2. 340, 2. 344, 3. 4), berichte über wunderbares, erstaunliche begebenheiten, prachtstücke u. dgl. (4, 3. 100, 2. 176, 3. 177, 1. 2. 209, 2. 3. 221, 2. 4. 224, 3. 4. 246, 3. 249, 4. 335, 3. 4).

Nach allem war er derselbe, von dem die lesezeichen in der Nibelungenhandschrift herrühren, und das hier mitgeteilte bestätigt und ergänzt die charakteristik, die ich von ihm a. a. o. s. 353 zu geben versuchte, um auf den geschmack des publicums zu schliessen, das jene bearbeitungen fanden.

FELDKIRCH in Vorarlberg, 19. sept. 1899.

JUSTUS LUNZER.

DER ARTIKEL BEI PERSONENNAMEN.

Immer wider, zuletzt von Wunderlich, Zs. fdph. 31, 518, wurden vergebliche versuche gemacht, die erscheinung zu deuten, dass der deutsche personenname zu gewissen zeiten und in gewissen gegenden mit dem artikel verbunden wird. Es sei daher gestattet, mit wenigen worten das lächerlich einfache sachverhältnis darzulegen.

Unter den altdeutschen beinamen, aus denen sich die heutigen familiennamen entwickelt haben, lassen sich zwei besonders wichtige gruppen unterscheiden. Die eine gruppe enthält die bezeichnung der abstammung: Dieterich Bernhardes, Dietrich, der sohn des Bernhard: hier wird der genitiv regelmässig ohne artikel angereiht. In einer zweiten gruppe werden bezeichnungen von eigentümlichkeiten einem personennamen als attributive nomina angefügt; dies geschieht regelmässig mit hilfe des artikels: Hans der Bühelære, Wernher der gartenære, Herman der rôte. Wir sollten also erwarten, dass sich daraus zwei arten von neuhochdeutschen eigennamen entwickelt hätten: die eine ohne artikel: Bernhards, Diedrichs, Peters

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BEHAGHEL, DER ARTIKEL BEI PERSONENNAMEN.

u. s. w., die andere mit artikel: der Bühler, der Fries, der Gärtner, der Rothe, der Freund u. dgl. Ein solcher zustand lässt sich tatsächlich in älterer zeit nachweisen. Es ist aber sehr begreiflich, dass er nicht dauernd sich behauptet hat. dass vielmehr ausgleichung eingetreten ist. Wenn nun im norden die herkunftsbezeichnungen den sieg davon getragen haben, im süden die eigenschaftsbezeichnungen, so darf man vermuten, dass das kräfteverhältnis der beiden seiten in den verschiedenen gegenden ein verschiedenes gewesen sei. In der tat wissen wir, dass im norden die eigennamen, die vom vaternamen gebildet sind, viel häufiger erscheinen als im süden. Wie das zu erklären sei, das ist in letzter linie eine frage der lebensverhältnisse, eine frage der völkerpsychologie. Man sieht, wie scheinbar ganz unbedeutende grammatische kleinigkeiten mit recht tief greifenden fragen sachlicher art in beziehung stehen können.

Von den familiennamen ist im süden der artikel dann auch auf die vornamen übertragen worden.

Ich behalte mir vor, auf die angelegenheit ausführlicher zurückzukommen.

GIESSEN, 18. october 1899.

O. BEHAGHEL.

HEULIED.

Von dem in Uhlands Volksliedern 2, 604 als no. 232 nach einem Baseler flugblatt von 1572 abgedruckten gedichte Vinum foenum (vgl. auch Uhlands Schriften 4, 211 ff.) steht eine abschrift auf den drei letzten seiten des jetzt in der bibliothek des deutschen seminars zu Leipzig befindlichen exemplars von Josua Maalers deutschem wörterbuch (Zürich 1561). Diese abschrift weicht von Uhlands texte mannichfach ab und bringt eine siebente strophe neu hinzu, durch die erst die zweite rätselfrage (v. 55) gelöst wird.

Abgschribenn.

Ein lustig lied in einē
fründtlichem schlaftrunck
zegebruchenn. —

Wo wachẞt houw vff der matten,
dem frag ich gar nichts nach,
Hab Sunnen oder Schatten
Ist mir ein ruwige sach,

5 Sonder das da komt von råben,
Das selbig wellt wir han,
Es kan vil frouden gåben
das weißt doch wyb vñ man,

das ist gut houw deß ich mich frouw

10 vñ blanget wenn es ryffen1) thůt
dañ es macht alzyth frỏud vñ můt.

2 Man sol es trüwlich pflantzen
dañ es vil wunder thůt,

macht krum vnd Lam zů tantzēn

15 Ist das von art nit gått?
macht Jung vnd alt zů singen
ein trurigs Hertz erquickt,

1) ryff mit abkürzungsschnörkel.

daß es wirt gitter dingen.
zů allen sachen ghickt,

20 gitt erafft dem man daß er gat dran, an stryt vnd an die frouwlin fyn. macht ouch daß die thund hurtig syn.

3 Wo wachẞt doch houw so gutte. daß mir min theil ouch werd. 25 Gotts hallts in siner hitte, wo es ie wachßt vff erd daß es mocht wol geratten. zů frouden dient es fyn,

wir wellend sieden, braaten, 30 da muß kein mangel syn

mit froud vnd mit das houw ist gut

lond vns das suber füren yn,

es mag alzyth gútt houwen syn.

4 Der vns das houw thút gåben
35 Gott well sin Schirmer syn,
daß er blyb lang by låben,
vB houw macht er gut wyn,
vnd kocht vns gåtte bisslin,
darzů bastettenn gnüg
40 wir achten nit der Spisslin
råbhůner sind sin füg,

die wachtlen vnd die lerchen gsund,
die sind so lustenklich bereit
mit gsellschafft gut vi aller froud,

45 5 Das houw thůt in nit rüwēn
gibt vns deß alzyth gnůg,
wer das nit wol mag küwen,
der selb ist nit sin füg,

vi in wolt ouch verdrießen,

50 bim gsang vi seitenspil,

der mocht deß houws nit gnießen

vn wer sin gar zv vil,

wer froud wil han, der selb gang dran,

das houw mit vns v'dempfe friy,

55 nun raath wer doch der houwer siy.

6 Wil am besten das melden,

ma låbt in solcher art

Im holtz vii vff den felden,

wo mã mit houw vẞ fart,

60 es mocht ein ieds wånen, das måyen in dem graß,

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