Deutsche Rundschau, Volume 105

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Rudolf Pechel
Gebrüder Paetel, 1900
 

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Popular passages

Page 423 - Schon lange, ach! seit meinen Jünglingsjahren wallte mein Herz wie ein mächtiger Strom einzig und einzig nach dem Ziel, die Quelle des Elends zu stopfen, in die ich das Volk um mich her versunken sah.
Page 378 - Von all dem rauschenden Geleite Wer harrte liebend bei mir aus? Wer steht mir tröstend noch zur Seite Und folgt mir bis zum finstern Haus? Du, die du alle Wunden heilest, Der Freundschaft leise, zarte Hand, Des Lebens Bürden liebend teilest, Du, die ich frühe sucht
Page 206 - Denn der Staat ist nicht physische Macht als Selbstzweck, er ist Macht, um die höheren Güter der Menschen zu schützen und zu fördern. Die reine Machtlehre ist als solche völlig inhaltlos, und sie ist unsittlich darum, weil sie sich innerlich nicht zu rechtfertigen vermag.
Page 434 - Soviel sah ich bald : die Umstände machen den Menschen, aber ich sah ebensobald: der Mensch macht die Umstände, er hat eine Kraft in sich selbst, selbige vielfältig nach seinem Willen zu lenken. Sowie er dieses tut, nimmt er selbst Anteil an der Bildung seiner selbst und an dem Einfluß der Umstände, die auf ihn wirken.
Page 423 - Dieses Geschlecht wird nicht anders und nicht besser, als wo es durch eine mit seiner Natur übereinstimmende Bildung und Führung mit Weisheit zu seiner bürgerlichen Bestimmung emporgehoben und zu dem gemacht wird, was es in der Welt wirklich sein soll.
Page 423 - Alles ist gut, wie es hervorgeht aus den Händen des Urhebers der Dinge; alles entartet unter den Händen des Menschen.
Page 429 - Benz. Kunz! Kunz! Wenn hungert das Volk nicht ? Kunz. Gelüsten thut es freylich immer! Benz. Aber was macht mehr gelüsten, als Unvernunft? Und was hilft mehr gegen dieses allgemeine Uebel unserer Sinnlichkeit, als Einsicht? 10 Kunz. Gewiß nichts. Benz. Das Volk muß wissen, daß das Eigenthum nicht durch sich selbst, sondern nur um seines Zwecks willen heilig ist. Kunz. Und dieser ist '. Benz. Mein Geschlecht hat das Gemeinrecht der Welt nur...
Page 393 - Stettin will incognito nach Charlottenburg kommen. Wenn sie nur nicht nach Strelitz kommt! Heute ist es warm und windig, und in meinem Kopf sieht es aus wie in einem illuminirten Guckkasten. Alle Fenster mit gelben, rothen und blauen Vorhängen sind hell erleuchtet. Hussa ! Teufelchen. Adieu! Nun will ich der Großmama vernünftig schreiben^).
Page 369 - Frieden mit allen Guten der Erde; es gibt ihrer so wenig. Ich bin ein schwaches Weib, das fühle ich alle Tage mehr; aus Güte des Herzens werde ich schwach. Ich wünschte, es ginge allen Menschen wohl, deshalb verzeihe ich leicht, vergesse gern, schelte nicht, wo ich sollte...
Page 195 - Die Zeit bildet das Genie, aber sie schafft es nicht. Wohl arbeiten gewisse Ideen in der Geschichte, aber sie einzuprägen in den spröden Stoff ist nur dem Genius beschieden, der sich in der Persönlichkeit eines bestimmten Menschen zu einer bestimmten Zeit offenbart1).

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