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(L. 17, 9), thankeith (L. 14, 31), bringith (L. 15, 22), bringandans (L. 15, 23), înkvis (L. 19, 32), wie auch die wirklich in Italien geschriebenen Urkunden von Ravenna skilligngans and unkjana und die aus Bobbio stammenden paulinischen Briefe Akvila (Azúλas) neben Qartus, und vielfach laíktjó (S. 635) aufweifen. Uebrigens ftammen auch die Wolfenbüttler Blätter, welche fo auffallende Schriftähnlichkeit mit der filbernen Handfchrift beurkunden, thatfächlich aus Bobbio.

Auch manche Randbemerkungen der letztgenannten Handschriften (aus Bobbio) deuten auf Einflußs lateinischer Lesarten: fo der Wechsel zwischen luftuns und viljans (E. 2, 3) auf,voluptates' und „voluntates', während die griechischen Handschriften hier fämmtlich nur einμara lefen, höchstens in V. 1 statt duaqtíais eine Hdschr. Evμíais bietet. Weniger beweift hier der Gebrauch lateinischer Wörter wie militôn, kapillón, anakumbjan, ku(m)bitus, affarjus, aúrali, faskja, káifar, karkara, paúrpura, lukarn), die wie kavtsjó der ravennatifchen Urkunde auch in den Lebensgebrauch des griechischen Reiches, gleich Spaíkulat(a)ur (und xovalorog etc.), übergegangen und fchon von dort aus an die Gothen gekommen fein mochten, wie die von Ulfilas beibehaltenen griechifchen Wörter Krékós, drakmé, faban, markreitus, fpyreida, piftikeins, apaústaúlus, aípistaúlé, aípiskaúpus, diakaúnus, diabaúlus, aíkklésjó, aívaggéljó, aívchariftia, aívlaúgja, fynagogé (felbft fynagogafaths!) u. f. w.

Dass in Italien übrigens gothische Handfchriften der h. Bücher bekannt und vorhanden waren, davon zeugen die Schlufsworte der Brixener Handfchrift der Bibel (bei Bianchini Evangel. quadrupl. S. 1), worin die Ausleger der Schrift gewarnt werden, „ne legenti videatur aliud in graeca, aliud in latina vel gotica designata effe confcripta.“

Was die S. LIV schon erwähnte, zweifelsohne irrthümliche Vermuthung einer zweiten Handschrift der Evangelien betrifft (Mailänder Blätter ergeben übrigens den Schlufs des Matthäus), fo haben wir hier noch, in Rückblick auf die Wiener Salzburger Handschrift (S. XLVIII), die aus Lukas (1, 19 oder 26 u. feiner Ueberschrift) und 1. Buch Mosis (S. XLVIII), alfo wohl aus einem ganzen Ulfilas schöpfte, einer Aeusserung von Walafrid Strabo zu Reichenau (849), dem für deutsche Bildung eifrigen Schüler des gleichbe feelten Hrabanus Maurus, zu gedenken, der in seinem Buche de rebus ecclefiafticis 8. von den Gothen sagt, dass „ut historiae teftantur, postmodum ftudiofi illius gentis divinos libros in fuae locutionis proprietatem transtulerunt, quorum adhuc monumenta apud nonnullos habentur." Ja er fährt fogar fort: „Et fidelium fratrum relatione didicimus, apud quasdam Scytharum gentes maxime Tomitanos (f. S. XXIV) eadem locutione divina hactenus recitari officia.“

Die von Walafrid Strabo gebrauchten Worte „ftudiofi... transtulerunt" fcheinen die Annahme Löbe's zu bestätigen, dafs mehrere an dem gothischen Bibelwerke, wenn auch nur allmählich, fortsetzend geholfen hätten. Vielleicht hatte Jener des Ulfilas Schreiber und Nachfolger Selinas im Sinne: aber fchwerlich dürfte z. B. aus den beim Evangelium Lucä allerdings auffälligen, von Löbe deshalb hervorgehobenen Abweichungen in Lauten (dem häufigen d ftatt th etc.) und Worten auf einen verfchiedenen Ueberfetzer gefchloffen werden.

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Von der gothifchen Ueberfetzung der heiligen Schriften find uns nun folgende gröfsere oder kleinere Stücke erhalten, in wirklichen Ueberreften oder auch für den Alten Bund aus den Büchern des Neuen Bundes zu entnehmen; wozu der Ueberficht wegen gefügt ward, was uns abgeht. Die hierbei gebrauchten Abkürzungen find Sk(eireins), U(pfaler filberne Hdschr.), M(ailänder Hdfchften u. zwar A.B., wo Doppelhandschriften), W(olfenbüttler Bruchft.), S(alzburg. Wiener Hdfchr.).

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