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ἀντετάξατο. σκόπει τοίνυν ὅσον ἐστὶ καὶ θεὸν ἔχειν ἀντίμαχον, καὶ τὸν ἀρχαῖον ἀντάρτην συμμέτο χου. *)

7) Weil nun diefe Hinneigung zu Gott, dieses des müthige Ergeben in seinen Willen, folche Segnungen und Gnadengaben mit sich führt, so ermuntert der Ap. V. 7., sich mit Hinwegwendung von der Welt, dem göttlichen Willen zu unterwerfen, vrorάVYTE OUV TE 98. Wir haben diese ganze Stelle, γητε οὖν θεῷ. bis mit V. 10., als eine Episode zu betrachten. V. 11. kommt dann der Ap. auf den Gedanken zurück, den er schon im 3ten Kap. und im Beginne des 4ten behandelte, daß sie nicht streiten und neidisch seyn möchten.

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Da aber ein Ergeben in den Willen Gottes, nur dann möglich ist, wenn man dem Bösen, als der feinds lichen Macht, die uns immer zu unterjochen strebt, wis berfebt, fo fegt ber Slp. Dingu ἀντίστητε τῷ διαBóλw, widerstehet dem Teufel. Unter diάδιάBodos dachte sich der Wahn der Juden zu Jesu Zeit den Obersten der bösen Geister, der die Menschen zum Bösen zu verführen suche. Wenn nun auch Jakobus noch von einem diáßodos redet, so geschahe dieß nicht in Ueber

*) Möchte es uns gelungen seyn, diese schwierige Stelle, durch ein strenges Halten an den Zusammenhang, und die erweisliche Bedeutung der einzelnen Worte, zum endlichen klaren Verständniß gebracht zu haben, und möchte es kundigen Schriftforschern gefallen, uns ihre Ansichten hierüber mitzutheilen.

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einstimmung mit jenem Wahnè, (denn alle Verführung zum Bösen führt er Kap. 1, 14. auf die eigene Begierde der Menschen zurück, so wie er auch im Beginne von Kap. 4. in die finnlichen Lüste derer, zu denen er sprach, den Grund ihrer Sünden seßte, sondern er behielt bloß einen zur Bezeichnung des Bösen, und dasselbe personifizirenden, üblich gewordenen, alltåglichen Ausdruck bey, und diáßoλos war ihm im echt christlichen Sinne bloß die furchtbare, verführerische Macht des Bösen. Widerstehet, will also Jak. sagen, der furchtbaren Macht des Bösen, die euch zu Sünden vers führt, und zu Feinden der Gottheit machet, beym Widerstande wird sie wie ein geschlagener Feind von euch fliehen, sie wird aufhören euch zu verführen, das Böse ist keine unbezwingliche Macht. Vgl. Hermas Pastor 2 Abschn. Mandat 12.:,,Der Teufel kann wohl angreifen, aber nicht siegen, und wenn ihr ihm widerstehet, wird er beschämt entfliehen. Bey denen, welche vollen Glauben haben, kann er nichts ausrichten; nur die, deren Glauben nicht vollkommen ist, werden seine Sclaven." Cf. Edit. Cotel. p. 101.

Von V. 8-10. hat die Sprache ganz ein hebraifirendes Colorit, und ist der eindringlichen Redeweise der alten Propheten sehr ähnlich, so wie sich auch deutliche Spuren des Parallelismus zeigen.

8) In demselben Maße, wie ihr nun dem Bösen widerstehet, fährt der Ap. mit den Worten kyyioare Tự

Dew, nai syyiɛi vμiv fort, müsset ihr euch Gott nåhern, müsset ihr durch Verehrung Gottes, und durch Befolgung seiner Gebote Alles thun, um ́euch seine Liebe und sein Wohlgefallen zu erwerben, und er wird sich euch dann gewiß auch nähern, wird euch hülfreich und mächtig beystehen, und eurem Stres ben im Guten, Segen verleihen. kyyilɛw = GII und

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, wird sowohl, nach einem vom Tempelkultus herges leiteten Sprachgebr. von den Menschen gesagt, wenn sie Gott verehrend nahen, als auch von Gott wenn er den Menschen hülfreich beysteht. Vgl. Philo de migr. Abr. p. 397. Α. οὗτος ὁ ὅρος ἐστὶ τοῦ μεγάλου θεοῦ, τὸ τῷ Θεῷ συνεγγίζειν, ἢ ᾧ Θεὸς συνεγγίζει. Cic. Nat. D. I. 14. Deus occurrit nobis in precibus, optatis, votis. -Beda: Appropinquate domino per humilitatem ejus vestigia sectando, et appropinquabit vobis per misericordiam, vos de angustia liberando. Non enim regionibus longe est quisque a deo sed affectibus. Namque uno commorantes terrae loco, is qui virtutibus studet, et is qui defluit sordibus vitiorum, longe est a deo, alius proximum habet deum. Unde et Psalmista dicit: Prope est dominus omnibus invocantibus eum in veritate. Rursumque: Longe est a peccatoribus salus. —

Aber um euch dem Heiligen nåhern zu können, müsset ihr rein zu werden suchen von aller Sünde, das will der Ap. durch xa I agioare (1)

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ὑμῶν εἰς πένθος μεταστραφήτω,] euer Lachen, eure laut ausbrechende Fröhlichkeit, bey euren sinnlichen Genüssen, kehre sich in Trauer, xai χαρὰ εἰς κατήφειαν] uno vie greube in Schaam. narýɛia kommt nur hier im N. T. vor. Etym. Μ. κατήφεια· ἀπὸ τοῦ κάτω τὰ φάη βάλλειν τοὺς ὀνειδιζομένους ἢ λυπουμένους.

10) Ueberhaupt aber anstatt Freunde der Welt zu seyn, und übermüthig gegen Gott aufzutreten, de mů thiget eud vor ihm, ταπεινώθητε ἐνώπιον TOU xupiov] ergebet euch voller Demuth, im Gefühl eurer Mångel in den Willen Gottes. Und diese Demúthigung wird für euch von den heilsamsten Folgen seyn, ὑψώσει ὑμᾶς] scil. ὁ κύριος, et mit eud er= höhen, wird euch das verleihen, was euch wahrhaft nüßlich ist, euch hoch über andere erhebt. Sinn: Wenn ihr eure Mangel mit demüthiger Hingebung an Gott einsehet, so gelanget ihr dadurch als wahre Christen, zu dem edlern Reichthum der Seele, und einer Würde, die euch hoch über Andere erhebt. Vgl. Kap. 1, 9. S. 35., und übrigens 1 Petr. 5, 5. 6. *)

* Richtig fast Estius V. 10. so: Peccatoribus, praesertim superbis, deo reconciliandis, maxime necessaria est humilitas. Ideo rursus hac velut superiorum clausula, ad humilitatem eos revocat, idque addita promissione exaltationis. Quasi dicat: ut concludam, haec una ratio est amicitiae et gratiae dei recuperandae, et altitudinis, quam quaeritis, adipiscendae, si vos humilietis in conspectu dei. Sententia

11-12) Mit V. 11. faßt nun der Ap., nach der eben erklärten Episode, den Gedanken wieder auf, den er schon Kap. 3., und dann im Anfange vom Kap. 4. durchführte, daß aller Streit und Neid verbannt werden möchte. Er führt aber diesen Gedanken noch in einer besondern Beziehung durch, indem er wieder jene falschen Lehrer ganz besonders im Auge hatte, die allein ihre Lehren geltend machen wollten, und wenn man ihnen nicht beystimmte, voller Neid, anmaßend und aufgeblasen widersprachen, und schmäheten, und ein verdammendes Ur theil über ihre Mitchristen fållten. *) Der Up. tadelt

eadem est cum illa, quam ex ore salvatoris toties audierat: Omnis qui se humiliat, exaltabitur. Nec diversum significat ab illa superiore, humilibus dat gratiam. Exaltat enim humiles deus, adjiciendo eis ampliora suae gratiae beneficia, quibus veram consequantur sublimitatem et gloriam.

*) Auch hier hat Estius den Zusammenhang recht gut dargelegt: Nolite detrahere alterutrum fratres. - — Praeceptum hoc cavendae detractionis superioribus subjungit, quia detractio linguae vitium est affine contentionibus, de quibus jam egit, et cum his ex eadem radice surgens, nempe radice superbiae et ambitionis. Nam ideo detractor fratri obloquitur, et famam ejus convellit et maculat, ut illo depresso et contempto ipse melior ac honoratior habeatur. Nec improbabile est, Apostolum hic quoque speciatim ad magistros respicere, qui per aemulationem et arrogantiam mutuo detrahebant, alii aliorum seu doctrinam, seu vitam moresque carpentes. Est autem graece narahadev, id est, obloqui. Quo verbo non solum obtrectationis vitium quo fama laeditur absentis, (quamquam hoc potissime ;) verum etiam convicium et calumnia significari solent.

Gebfer Comm. üb. d, Br. d, Jakobus,

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