Morphologische Untersuchungen auf dem Gebiete der indogermanischen Sprachen, Volume 1S. Hirzel, 1878 - 158 pages |
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a-stämme abaktr abulg aind altbaktrischen alten altindischen altir analogie analogiebildung anlaut annahme anord aoriste arischen ausgang auslaut avesta beiden bildung Brugman untersuch casus consonantischen stämme Curtius vb declination dial dual einzelsprachen endung entstanden erklärung erscheinen erst fällen femininen flexion formen germ germanischen gotischen gramm griech griechischen grund grundform grundsprache Hesych homer Hübschmann indog indogermanischen indogermanischen sprachen instr könnte Kuhn's zeitschr lautgesetzlich lautliche Leskien letzteren lich liquida litauischen locativ masc morphol muss nasal nemlich neubildung neutr oben oskischen Osthoff Paul Paul-Braunes beitr perf plur praes sanskrit scheint schen Schmidt schwache stammform Sievers sigmatische silbe sing slav slavischen sonans sprache steht stud suffix umbr unserer urgriechisch uridg ursprache ursprünglich vedischen verb verba vergl vergleiche vocal vorhist wahrscheinlich weise weiterbildungen Windisch wort wörterb wurzel XXIII XXIV zahlwörtern zunächst
Popular passages
Page xiii - Erstens. Aller lautwandel, so weit er mechanisch vor sich geht, vollzieht sich nach ausnahmslosen gesetzen, dh die richtung der lautbewegung ist bei allen angehörigen einer sprachgenossenschaft, ausser dem fall, dass dialektspaltung eintritt, stets dieselbe, und alle wörter, in denen der der lautbewegung unterworfene laut unter gleichen verhältnissen erscheint, werden ohne ausnahme von der änderung ergriffen. Zweitens. Da sich klar herausstellt, dass die formassociation, dh die neubildung von...
Page 95 - Wörter so zu construieren, dass man diese historischen formen, wie sie in den verschiedenen sprachen neben einander liegen, mit allen im einzelnen hervortretenden lauten einfach addiert, so dass man diejenige form als die ursprüngliche einheitsform betrachtet, welche alle in den einzelsprachen sichtbaren elemente in sich birgt.
Page iii - Sprachforschung trat, das kann niemand leugnen, an ihr untersuchungsobject, die indogermanischen sprachen, heran, ohne sich zuvor eine klare Vorstellung davon gemacht zu haben, wie überhaupt menschliche spräche lebt und sich weiterbildet, welche factoren beim sprechen thätig sind und wie diese factoren in gemeinsamer arbeit die fortbewegung und Umbildung des sprachstoffs bewirken.
Page ix - Dunstkreis der Werkstatte in der man die indogermanischen Grundformen schmiedet, einmal heraustritt in die klare Luft der greifbaren Wirklichkeit und Gegenwart, um hier sich Belehrung zu holen uber das, was ihn die graue Theorie nimmer erkennen lasst . . . nur der kann zu einer richtigen Vorstellung von der Lebens- und Umbildungsweise der Sprachformen gelangen.
Page xiv - ... analogie, im leben der neueren sprachen eine sehr bedeutende rolle spielt, so ist diese art von Sprachneuerung unbedenklich auch für die älteren und ältesten perioden anzuerkennen, und nicht nur Überhaupt hier anzuerkennen, sondern es ist dieses erklärungsprincip auch in derselben weise zu verwerten, wie zur erklärung von Spracherscheinungen späterer perioden, und es darf nicht im mindesten auffallen, wenn analogiebildungen in den älteren und ältesten Sprachperioden in demselben umfange...
Page iii - Zur geschiente der deutschen spräche" (Berlin 1868) und wesentlich durch die von diesem buch ausgegangenen Impulse hat sich die physiognomie der vergleichenden Sprachwissenschaft nicht unbeträchtlich verändert. Eine forschungsmethode hat sich seitdem bahn gebrochen und gewinnt immer mehr anhänger, die sich von der methode, nach welcher die vergleichende grammatik im ersten halbjahrhundert ihres bestehens verfuhr, in wesentlichen stücken unterscheidet. Die ältere Sprachforschung trat, das kann...
Page iv - ... sprachlichen neuerungen in der sprachgenossenschaft sich einbürgern, und überhaupt die methodologischen gesichtspunkte gewinnen, die ihn bei allen seinen sprachhistorischen untersuchungen zu leiten haben . . . Mit der lautphysiologie allein ist es noch lange nicht getan, wenn man über die sprechtätigkeit des menschen und die formalen neuerungen, die der mensch beim sprechen vornimmt, ins klare kommen will. Selbst die gewöhnlichsten lautveränderungen, wie zb der übergang von nb in mb, von...
Page xii - ausnahme vom gesetz" nachdachte, zu einer reihe von methodologischen prinzipien . . . Diesen prinzipien liegt der doppelte, unmittelbar einleuchtende gedanke zu grunde, erstens, daß die sprache kein ding ist, das außer und über den menschen steht und ein leben für sich führt, sondern nur im individuum ihre wahre existenz hat, und daß somit alle veränderungen im sprachleben nur von den sprechenden Individuen ausgehen können...
Page viii - ... solchem umfang literarisch beeinflußtes sprechen . . ., daß wir das echte, naturwüchsige, reflexionslose alltagssprechen der alten Inder, Griechen und Römer kaum recht kennenlernen. Gerade diese letztere weise der gedankenmitteilung ist aber die, die man vor sich haben muß . . . für die beurteilung aller vorhistorischen Sprachentwicklung. Ferner überragen die genannten jüngeren sprachen in bezug auf den in rede stehenden zweck auch darum bei weitem die antiken sprachen, weil ihre an der...
Page x - Verfasser sich verpflichtet fühlen, uns darüber zu beruhigen dass nicht 'der ganze bau der vergleichenden Sprachwissenschaft, so weit er sich bis jetzt erhoben, niedergerissen und von grund aus neu aufgeführt werden soll