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fleissiger treuer praeceptor, oder wenn es die Mittel leiden wollen, zweene verordnet werden, welche die gemeine jugend, im Catechismo, schreiben, lesen, und rechnen informiren, Da auch einige Kinder vorhanden, so eines beqvämen ingenii und die Ersten fundamenta der lateinischen Sprache fassen können, sollen die HEn. praeceptoris (sic) dahin sehen, damit demselben auch in diesem Stücke geholfen werde. 18. Damit desto weniger Nachlässigkeit bey dem Schulwesen geübet werde, als wirdt unser HE. Pastor, hierinne eine fleissige Obsicht haben, und die praeceptoris mit alle Vernunfft zu verrichtung ihres Ambtes anzumahnen wissen.

19. Zu mehr nachdruck sollen jährl. zwey öffentl. Examina gehalten werden, dass eine am Donnerstage post quasimodo geniti dass andere Donnerstag post festum Michaelis, u. soll der praeceptor die Nahmen der Kinder, nebenst die Zeit so lange Sie in die schule gegangen u, wie weit Sie kommen, vor dem Examine eingeben, zum übrigen soll Er sich den einmahl eingeführten dialectica nach verhalten, und so viel mögl. bey gleichheit der Bücher verbleibendamit dahero keine confusion entstehe.

20. Wenn ein neuer praeceptor anzunehmen, soll sich derselbige versprechen ein halbjabr vorhero, wann Er nicht länger bleiben will, die auffkündigung zu thun, damit man sich bey Zeit, nach einen andern qvalificirten Subject umbsehen könne.

21. Und damit unser H. Pastor, im fall der Noth eine Hülffe im Predigen habe, wird man sich dahin zn bearbeiten haben, dass wo mögl. solche praeceptoris erwehlet werden, die dem Studio Theologico obgelegen, u. anderweit dass Zeugniss haben, dass Sie ohn alles bedenken, die Cantzel betreten können, jedoch soll wegen dess Exertitii concionardi der gemeinen Schularbeidt auch kein abtrag gemacht werden.

22. Denen praeceptoribus soll zu ihrer Unterhaltung, über dass versprochene Gemeine Sollarium ein gewisses u. leidliches Schulgeld gesetzet werden, dabey aber in acht genommen, dass man der armuth verschone, damit Sie eine Zubusse zum freyen Tisch haben mögen, ist ihnen vergönnet, privat Stunden zu halten, jedoch dass unterdessen die andere gemeine Schuljugenden nicht versäumet werden, und den öffentlichen Lectionibus kein abbruch geschehe, wegens der begräbniss, sollen Sie über einen / R° von Wohlhabende nicht zu fordern haben, die armen müssen umsonst begraben werden.

23. Demnach um guter ordnung willen, und zu besser unterhaltung des Kirchen Wesens, ein Kirchen Rath aus der gantzen Ge

meine erwehlet, u. ausgeschossen, so aus sechs Senioribus oder Eltesten u. vier Vorstehern so jährl. in der administration umbwechseln bestehet, denn die helffte aus der militia, die andere helffte aus civil standes Persohnen genommen wirdt, als bleibet es billig bey dieser Verfassung.

24. Jedoch soll aus dem Mittel der Senioren oder Eltesten alle halbjahr auff Ostern u. Michaelis, einer zum praeside u. directore Wechsels Weise erwehlet werden, welcher die andern H. nach erheischender Nothwendigkeit, durch den Küster am gewissen orth und Stelle soll beruffen lassen, demselben die momenta causa, und warum man zusammen kommen ordentl. vortragen, deren vota collegiren, und Ex pluralitate vel rationalitate votorum, einen schluss machen zu Papier bringen, u. gemeinen actus einverleiben soll; in schweren Dingen, so der gantzen Gemeine Nothdurfft betrifft, soll Er dieselbe oder zum wenigsten, die vornehmsten membra zusammen bitten lassen, u. ihr bedencken einhohlen, damit ein gewisser Schluss gemachet werde.

25. Demnach so jemand etwas bey der Kirchen zu suchen, soll Er sich bey dem praeside oder directore angeben, seine Sache mündl. ober schrifftl. bey bringen, u. um eine Session anhalten, betrifft es aber des HEn. Pastoris amt alleine, hat Er sich bey demselben, im Hause anzugeben, nach öffenfl Gottes Dienste, soll nichts im Gottes Bause angegeben werden, damit nicht daraus ein ärgerliches gezänck, wie anderweits geschehen, verursacht, u. der Orth entheiliget

werde.

26. Der Herren Elterlinge verrichtung soll diese seyn, dass Sie vornehml. von der nothwendigen erheblichkeiten der Kirchen, mit Zuziehung der Herren vorsteher deliberiren, auff guthe ordnung sehen, die entstehende Streitigkeiten bevoraus in Matrimonialibus, mit Zuziehung des Hn. Pastoris abhelffen, die Rechl. von denen Hn. Vorstehern ausnehmen, u. unterzeichnen, u. der Kirchen Vorsprecher seyn.

27. Die Hn. Vorsteher oder diacones belangend, werden deiselben nicht allein, auf die Sontägl. Einsamlung des Klingbeutels u. gemeinen beckens bedacht seyn, sondern auch dahin helffen sehen, dass mit bey hülffe eines oder des andern, von den Hn. Elterlingen, der gemeine, umbgang zu rechter Zeit gehalten werde, über alle collecten ein gewisses register halten, alles geld in den dazu verordneten Gottes Kasten, so mit zwehen schlössern versehen, u. dazu

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ein jedweder einen schlüssel haben soll, einlegen, damit Sie also nicht allein vor Gott ein guth gewissen haben, sondern auch bey jedermann ein gutes Zeugniss treuer administration können gewärtig seyn.

28. Ihre Ausgaben werden Sie alle halbjahr, berechnen, solten aber etwan grosse posten, aus dem Gotteskasten zu nehmen seyn, kan solches mit Wissen des gantzen collegii geschehen, dem Hn. Pastori u. Kirchen bedienten soll dass Sollarium Wo mögl. alle Qvartal gereichet werden, und sollen sich die Hn. Vorstehern darüber gebührl. quittiren lassen, damit solche qvitancen, bey der gemeinen Rechnung beybehalten werden.

29. Solte sichs auch begeben, dass der Kirchen von Gott liebenden Leuten einige vermachung geschehe, soll solches Geld, zu dem usu, wozu es gewidmet gebührl. angewendet werden, oder so es in das freye arbitrium der Kirchen Vätter gestellet wirdt, sollen dieselbe darauff bedacht seyn, dass solches Geld also verliehen werde, damit man es zur Nothdurfft wieder erheben kan, bey Straffe der Ersetzung, wie dann derjenige so etwas bey solche administration verliehret, selbstständige Bürgschafft soll zu leisten schuldig seyn.

30. Der Kirchen ornaat soll den Hn. Vorstehern, bey ihren antritt überlieffert werden, u. darüber ein gewiss register oder verzeichniss gehalten, welche sie auch bey abgang ihrer administration, an Ihre Successores abzulieffern schuldig seyn.

31. Endl. will man sich im übrigen, so in dieser Ordnung nicht enthalten, auff die Satzungen, unserer Augspurgischen Confes sions verwandten beruffen haben, auch hiemit unsern Mit Kirchen Augspurgischer Confession verwandten nichts vorgeschrieben haben, sondern wünschet vielmehr dass beyderseits eine vollkommene zusammen satzung möge vorgenommen werden; will man sich den mit demselben gerne in alles was Christl. u. zu erfüllung dienet zu confirmiren befleissen.

XX.

НА ЕРЕТИКА ЯНА ВѢЛОБОДСКАГО.

1. Челобитная Павла Негребецкаго на Яна Бѣлободскаго царю Ѳедору Алексѣевичу,

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Царю государю государю и великому и великому князю Ѳеодору Алексіевичу, всеа Великія, и Малыя, и Бѣлыя Россіи самодержцу, единому во всей вселенный во православіи, при помощи благодати Божія, непобѣдимому монарху, любомудрѣйшему и немедленному церкви святѣй каѳолической восточной защитителю, единой надеждѣ всѣмъ намъ, правовѣрнымъ, въ ратующей церкви сущимъ, бьетъ челомъ холопъ твой Пашка Негребецкій.

Егда бысть твоего царскаго пресвѣтлаго величества резидентъ въ Полшѣ Василій Михаиловъ сынъ Тяпкинъ, и азъ, холопъ твой, во оно время жилъ при дворѣ королевскаго величества; и онъ не токмо слыша отъ православныхъ, въ Полшѣ сущихъ людей и отъ причту церковнаго о моемъ твердомъ въ вѣрѣ постоянствѣ, но и самъ онъ мене въ томъ, якоже слышалъ, истинно позналъ быти, и не токмо мене, но и родителей моихъ: и того ради весма просилъ мене прилежно, дабы азъ, ради православныя вѣры, явилъ мое вамъ, великому государю, служеніе во откровеніи совѣтовъ

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Рукопись Библіотеки Московской Духовной Академіи No 68, писана рукою

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сенаторскихъ и въ прочихъ дѣлѣхъ, до вѣдомости належащихъ (о семъ онъ свидѣтелствова писаніемъ и скаскою въ Посолскомъ приказѣ); его же ради, оставя вся, служилъ тебѣ, великому государю, вѣрно, со многимъ опасеніемъ смерти, за еже нынѣ въ Полшѣ измѣнничье и королевства продавцы имя о мнѣ гласится, Азъ же за любовь вѣры православныя не токмо вся сія терплю съ радостію, но и молю Господа и Пречистую и Пречистую Его Матерь, да дастъ мнѣ не домовую, но кровоточную, ради православныя вѣры, смерть, и всякаго же еретика и противника церкви паче смертнаго своего врага ненавижу, и со хулящими церковь святую смертно бранствовати не усумнихся, еще бывшу ми подъ державою иновѣрныя руки. О православіи моемъ епископи православніи и всякаго духовнаго чина, въ правовѣріи живущіи, свидѣтелство дати не усумнятся. И здѣ, въ твоемъ православномъ государствѣ, подъ твоею пресвѣтлою и великодержавною рукою наипаче того дѣла умыслихъ жити и служити во всемъ твоему царскому величеству, яко здѣ не чаяхъ слышати на святую церковь хулы и проклятыхъ еретическихъ навожденій. А нынѣ случися мнѣ слышати хулы на Бога, и на тѣло и кровь Христову, въ егхарістіи сущія, за яже и въ Полшѣ хулителемъ смертію платятъ; тѣмъ же и азъ, совѣсть свою очищая, до твоего царскаго престола доношу:

Пріѣхалъ здѣ въ твою царскую державу еретикъ, названый Бѣлободскій, и былъ онъ въ Спаскомъ монастырѣ съ іеромонахи съ Козловскимъ и Кудридскимъ, и единъ отъ нихъ повѣда мнѣ его быти еретикомъ; сія же азъ повѣствовахъ строителю того Спаскаго монастыря. По нѣколицѣхъ же дняхъ пріиде онъ ко мнѣ и между многими словесы повѣствова между калвиновъ и Римлянъ посредственную быти вѣру греческую. Сія же онъ мнѣ повѣда, дабы греческую вѣру изъявилъ быти сія вѣрующую, яко и лютер

люторская бо вѣра посредственною наричется между римскою и калвинскою вѣрою. Повѣствовалъ же и о мощѣхъ святыхъ, яко Римляне, прелщающе люди, два тѣла святаго Іакова апостола сотвориша, двѣ главы святаго Іоанна Крестителя, и прочая глагола, укоряя и Римлянъ; и оттуду познахъ его еретика быти, яко еретики лютеры и калвины сія прелести задаютъ Римляномѣ, дабы люди мощей святыхъ не почитали, яже недостойныя чести наричуть быти. Та же и о чисцу повѣствовалъ, яко все попы той чистецъ или мытарства вымыслили, воеже молитися за усобшихъ, токмо ради того, да имѣнія мірская къ себѣ привлекаютъ. И азъ

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