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1

Sint worden vnde erzogent daz
Mit geruches gude

Vnde ouch di uberflude

Der heilfamen fuhtekeit
Der fluz in ruches wacheit
Von den ich. e. gefaget ift
Zu dirre nemelichen frift
Sint endeliche fur al war
Den luden worden uffenbar
Daz in frouwen vnde man

Von ougen zu ougen fchouwen an
Wande vz deme gebeine

Sa heilfam also reine
Zahere alfo fluzzen

Di abe vnde abe druffen

Same dou der vffe cle

Vnde vffe gros gedouwet fie.

Sa der troppe dan gestat
Sa lange daz er abe gat
Ader wirt gewiset abe

Sa komet doch der felben habe

le me geflozzen dar onde dar

Nu mac ein man wol nemen wai
Wi vzer hude fluffet

Der fweiz vnde abe' druffet

Sa er da vz gedaumet

Swer des zu rechte goumet

Der prufet an der fache wol

Wi dirre fluz gefchehen fol.

C.433-437.

Nachdem der Dichter nochmals die Tugenden und die Wunderkraft der heiligen Elisabeth herausgehoben hat, schließt er:

Noch ift der zeichen harte vil

Von den ich doch nit fprechen wil

Sunderliche nu zu hant

Di doch uffenliche erkant

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Vnde ouch befunder waren
An der furftinnen claren

Doch wil ich vf ein felec heil
Kurliche ruren ir ein deil

Vnde in gemeinde setzen
Daz vns iht moge letzen
Keine al zu lange wile
Des ich de baz nu ile.

Dife vzerwelte godes maget
Di vnfem herren hat behaget
Zu gnaden frouwe elyzabet
Der lob al vmme verre get
Wi di ane allen widerfirit
Alle ir dage vnde alle ir zit
Ift gewefen für al war
An dugentlichen fachen clar

Alfo ift fi nach dodes frist

Waz endes icht der werlte ift

Von godelicher gnade

Di fi mit follen hade

Mit zeichenen ouch gezieret

Nach eren florieret

Alfe ich biz her ouch han gefeit
Daz von der frouwen wirdekeit
Vil blinden wurden fehende
1 Di hymelwunne spehende
Criftenliches glouben

Si gab iefo den douben
Daz fi horten uber al

Stimme vnde anderleie fchal

Si det den ftummen vf ir munt

Vil fiechen machte fi gefunt
Di halzen rechte gende

Vil doden vf erftende

Der waren fvnder allen wan

Ses zehene alfe ich gelesen han
Si reingete di maladen

Di bose geifte haden

Di wurden ledec alle gar
Wi ir fuchede was gevar
Wa ieman wazzerfuhtic was
Von ir helfe der genas
Vyaz ieman ouch gefangen.
Den helfe mochte erlangen
Den machte los di here

Was ieman aber mere
Befoffen vffen wage

Vnde in der felben plage

Rief an di frouwen lobefam

Mit gnaden der zu lande quam
Sus ift di frouwe here

Zu gnaden vmmer mere
Vñ ouch zu drofte wol gereit
In angeft vnde in arebeit
Difen wirdeclichen rat

Di froude her von gode hat

Der fi befunder eret

Mit wirdekeide heret

Deme vmmer me fi nu gefaget

Zu lobe finer zarten maget

Dugent gnade vnde ere

Noch hude vnde vmmer mere. Amen. S. 437-442.

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X.

Altdeutsche Uebersehung einzelner Wörter und
Säße der Bibel

aus dem 9ten (oder vielleicht noch 8ten) Jahrhundert.
An Beneke in Göttingen.

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Unter allen mir bekannt gewordenen Glossensammlungen nimmt diese die erste Stelle ein, nicht allein ihrer abweichenden Formen wegen (sie hat z. B. pa- für pi-, hu und heu- für qu-, h im Anlaut für ch, ei für e, ŏ für o, seßt dem i im Anlaut oft ein h vor), sondern auch, theils durch die Menge seltner oder auch in andern deutschen Sprachdenkmälern gar nicht vorkom mender Wörter (z. B. des starken Verbums lafan, lambere), theils durch die für Formenlehre und Syntar höchst belehrende Uebertragung ganzer Såße. Ich fand sie auf der Carlsruher Bibliothek, wohin sie aus dem Kloster Reichenau gekommen ist, in dem cod. 86., der im Anfange quaedam statuta de diuerfis criminibus, aliquot capitula regulae S. Benedicti, fermonem fuper: decedant a cogitationibus fuis, einen mit angelsåchsischen Glossen untermischten Commentar zur Bibel und zu einigen andern Schriften, und einige kleinere Abhandlungen enthält. Sie nimmt 96 Seiten in folio ein und ist in 2 Columnen geschrieben, links das Lateinische, rechts das Deutsche; darauf folgen noch 8 Seiten mit den lateinischen Wörtern, denen die deutsche Ueberseßung, für welche Raum gelassen ist, fehlt. Auf den zur Seite dieser Glossen noch freien Stellen ste

hen zwei andere, alphabetisch geordnete, lateinisch - deutsche Glossare, die sowohl unter sich, als auch von den hier abgedruckten Glossen, im Dialekt abweichen, und deren ersteres, das grdBere, mit Junii gloffar. B übereinstimmt. Auf den lezten

4 Blåttern des codex stehen Glossen zu einigen Büchern des alten Testaments, worunter auch viele deutsche vorkommen. Zum Behuf des Citirens habe ich diese 2te reichenauer Glossensammlung mit R. b. bezeichnet.

R. b.

spiraculum uitę, anaplast des libes.

callidior, liftigora. consnerunt folia, kifluhtun laubir.

perizomata, umleipigurtida. .ad auram post meridiem, za uuetare after mittemu tage. gladium atque versatilem, uuafan enti uuerauantlihaz.

de adipibus, fona spintun. statim in foribus erit, saar in

torom uuifit.
adpetitus eius, cauuura finiu
edo luft finiu.
nagus et profugus eris, un-

ftatiger enti framfluhtiger
uuifis.

malleator, fmidari.

occidi illum in vulnus meum,

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et in liuorem meum, enti in pleizun mina.

prona sunt, framhaldiu fint. pactum meum, euua mina. labii unius, leffes eines. edo

einera spracha. confundamus linguam eius, camifeames zungun fina. convallem inlustrem, ebantal

marraz.

ultra progrediens, ubari fora canganti.

bene uși sunt, uuela niozanti

uuarun.

ad australem plagam, zi fundarun halbu.

in uallem siluestrem, in uuil. daz tal.

pepigerunt quoque caueftinoton cauuiffo.

a filo subteminis, fona uadu

me des uueuales. ditani illum, caotagota inan.

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