"Du sollst nicht töten" — Der dissoziierte Hirntod und die Frage nach Organtransplantation in medizinischer Perspektive und theologischer ReflexionGRIN Verlag, 2007 - 66 pages Examensarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Systematische Theologie (Dogmatik und Ethik)), Veranstaltung: Zulassungsarbeit zur theologischen Promotion, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorbemerkung: Zum ersten Mal kam ich vor fünf Jahren in einem meiner ersten medizinischen Semester während einer vorklinischen Vorlesung über Nierentransplantation mit den Problemen des Hirntodes in Berührung. Der engagierte Professor bot seine ganze Autorität auf, um uns Anfängerinnen und Anfängern nahezubringen, wie wichtig die Definition des Hirntodes für die Transplantationsmedizin ist; auch wie vielen Menschen durch eine Organtransplantation dauerhaft geholfen werden könne. Es sei deswegen, allemal für Studierende der Medizin, eine moralische Pflicht, als Organspenderin und Organspender zur Verfügung zu stehen. Eindringlich bat er uns, entsprechende testamentarische Verfügungen auszufüllen. Einige Zeit später begann der makroanatomische Präparierkurs an der Leiche. Im wissenschaftlichen Umgang mit einem Toten hatte ich über ein Semester Zeit für eine erste Auseinandersetzung mit Tod und Sterben. Im klinischen Studienabschnitt half ich, ein außercurriculares Seminar für Studierende der Medizin zum Thema "Diagnosemitteilung und Sterbebegleitung" zu organisieren und konnte dafür Professoren und Dozentinnen der Psychologie, Medizinethik, Inneren Medizin und Theologie gewinnen. Ich glaubte, eine gewisse Diskrepanz erkennen zu können zwischen dem Menschenbild der Medizin, wie es sich mir in den Vorlesungen, Kursen und im Gespräch mit den Lehrenden erschloß und dem Menschenbild, das ich in meinem Theologiestudium kennenlernte. An (fast) keinem Ort des Medizinstudiums ist der Zweifel didaktisches Konzept. Im Notfall zu zweifeln tötet! Und Medizin wird in der Universität oft vor diesem weiß-schwarzen Hintergrund gelehrt. Ich habe mich deswegen sehr auf die Arbeit an dem vorliegenden Text gefreut. Sie ha |
Contents
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HAUPTTEIL | 12 |
Du sollst nicht töten Der Anwendungsbereich des | 26 |
Die Organexplantation in theologischer Reflexion | 45 |
KRITISCHE WÜRDIGUNG | 52 |
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Common terms and phrases
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Popular passages
Page 34 - Gott recht, und wiederümb, wo das Vertrauen falsch und unrecht ist, da ist auch der rechte Gott nicht. Denn die zwei gehören zuhaufe, Glaube und Gott. Worauf Du nu (sage ich) Dein Herz hängest und verlässest, das ist eigentlich Dein Gott.
Page 33 - Das erste und hochste, aller ediist gut werck ist der Glaube in Christum. [...] Dan in diesem werck mussen alle werck gan und yrer gutheit einflusz gleich wie ein lehen von ym empfangen.
Page 31 - Also stehest du, wie das erste Gepot das Häupt und (Quellborn ist, so durch die andern alle gehet, und wiederümb alle sich zurückziehen und hangen in diesem, daß Eni> und Anfang alles ineinander geknüpft und gebunden ist...
Page 36 - Christus ist des Gesetzes Ende als das Ende der Sünde, als das Ende des Sich-rühmens und des Vertrauens auf das Fleisch: er ist das Ende für das Gesetz als Heilsweg; er ist die Erschließung des Heilsweges der Gnade für den Glauben...
Page 27 - zwar nicht in einem trinitarischen wohl aber in einem anthropologischen Dreischritt. Das erste Gebot richtet unser Herz mit seinen Gedanken zu Gott empor, das zweite lenkt unseren Mund mit seinen Worten, das dritte unterwirft sich unseren Leib mit seinen Werken.
Page 40 - Die wohl alarmierendste Differenz zwischen Luther und der Scholastik besteht darin, daß das gute Gewissen nicht auf das gute Werk folgt, vielmehr ihm vorausgehen muß und allein so auch den rechten Umgang mit dem guten Werk ermöglicht.
Page 36 - Das heißt also, das er das Ende eines Lebens ist, das, vom Geltungsbedürfnis (und darin von geheimer Angst und Gotteshaß) getragen, die eigene Gerechtigkeit aufrichten will. [...] er ist das Ende für das Gesetz als Heilsweg; er ist die Erschließung des Heilsweges der Gnade für den Glauben.
Page 14 - Zeit, Sinn für die Zukunft, Sinn für die Vergangenheit, Beziehungsfähigkeit, Fürsorglichkeit, Kommunikation, Existenzkontrolle, Neugier, Veränderbarkeit, Gleichgewicht zwischen Rationalität und Gefühl...
Page 33 - Gefühlssymbol für das Tun der Liebe, die verwirft und der Selbstzerstörung überläßt, was sich ihr widersetzt" (TILLICH, P.: Systematische Theologie I, 326).
Page 41 - Was einer ist, hängt davon ab, als wen er sich erkennt; was einer hat, HIRSCH weitergeführt.