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Sint worden vnde erzogent daz
Mit geruches gude

Vnde ouch di uberflude

Der heilfamen fuhtekeit
Der fluz in ruches wacheit
Von den úch. e. gefaget ist
Zu dirre nemelichen frist
Sint endeliche fur al war
Den luden worden uffenbar

Daz in frouwen vnde man

Von ougen zu ougen fchouwen an
Wande vz deme gebeine

Sa heilfam alfo reine
Zahere alfo fluzzen

Di abe vnde abe druffen

Same dou der vffe cle

Vnde vffe gros gedouwet fie.

Sa der troppe dan gestat
Sa lange daz er abe gat
Ader wirt gewiset abe

Sa komet doch der felben habe

le me geflozzen dar onde dar

Nu mac ein man wol nemen war
Wi vzer hude fluffet

Der fweiz vnde abe druffet

Sa er da vz gedaumet

Swer des zu rechte goumet

Der prüfet an der fache wol

Wi dirre fluz gefchehen fol.

.483-437.

Nachdem der Dichter nochmals die Tugenden und die Wunderkraft der heiligen Elisabeth herausgehoben hat, schließt er: Noch ift der zeichen harte vil

Von den ich doch nit fprechen wil

Sunderliche nu zu hant

Di doch uffenliche erkant

Vnde ouch befunder waren
An der furftinnen claren

Doch wil ich vf ein felec heil
Kurliche ruren ir ein deil

Vnde in gemeinde fetzen
Daz vns iht moge letzen
Keine al zu lange wile
Des ich de baz nu ile.

Dife vzerwelte godes maget Di vnfem herren hat behaget Zu gnaden frouwe elyzabet Der lob al vmme verre get Wi di ane allen widerftrit Alle ir dage vnde alle ir zit Ift gewefen fur al war An dugentlichen fachen clar Alfo ift fi nach dodes frist

Waz endes icht der werkte ift

Von godelicher gnade

Di fi mit follen hade

Mit zeichenen ouch gezieret

Nach eren florieret

Alfe ich biz her ouch han gefeit

Daz von der frouwen wirdekeit

Vil blinden wurden fehende
Di hymelwunne fpehende
Criftenliches glouben

Si gab iefo den douben
Daz fi horten uber al

Stimme vnde anderleie fchal

Si det den ftummen vf ir munt

Vil fiechen machte fi gefunt
Di halzen rechte gende

Vil doden vf erftende

Der waren fvnder allen wan

Ses zehene alfe ich gelefen han
Si reingete di maladen

Di bofe geiste haden
Di wurden ledec alle gar
Wi ir fuchede was gevar
Wa ieman wazzerfuhtic was
Von ir helfe der genas
Waz ieman ouch gefangen
Den helfe mochte erlangen

Den machte los di here

Was ieman aber mere
Befoffen vffen wage

Vnde in der felben plage

Rief an di frouwen lobefam

Mit gnaden der zu lande quam
Sus ift di frouwe here

Zu gnaden vmmer mere
Vñ ouch zu drofte wol gereit
In angest vnde in arebeit
Difen wirdeclichen rat

Di froude her von gode hat

¦ Der fi besunder eret

Mit wirdekeide heret

Deme vmmer me fi nu gefaget

Zu lobe finer zarten maget

Dugent gnade vnde ere

Noch hude vnde vmmer mere. Amen. S. 437-442.

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X.

Altdeutsche Uebersehung einzelner Wörter und
Säße der Bibel

aus dem 9ten (oder vielleicht noch 8ten) Jahrhundert,
An` Beneke in Göttingen,

Unter allen mir bekannt gewordenen Glossensammlungen nimmt diese die erste Stelle ein, nicht allein ihrer abweichenden Formen wegen (fie hat z. B. pa- für pi-, hu und hcu- für qu-, h im Anlaut für ch, ei für e, ŏò für o, seßt dem i im Anlaut oft ein h vor), sondern auch, theils durch die Menge seltner oder auch in andern deutschen Sprachdenkmålern gar nicht vorkommender Wörter (z. B. des starken Verbums lafan, lambere), theils durch die für Formenlehre und Syntar höchst belehrende Uebertragung ganzèr Såße. Ich fand sie auf der Carlsruher Bibliothek, wohin sie aus dem Kloster Reichenau gekommen ist, in dem cod. 86., der im Anfange quaedam ftatuta de diuerfis criminibus, aliquot capitula regulae S. Benedicti, fermonem fuper: decedant a cogitationibus fuis, einen mit angelsächsischen Gloffen untermischten Commentar zur Bibel und zu einigen andern Schriften, und einige kleinere Abhandlungen enthält. Sie nimmt 96 Seiten in folio ein und ist in 2 Columnen geschrieben, links das Lateinische, rechts das Deutsche; darauf folgen noch 8 Seiten mit den lateinischen Wörtern, denen die deutsche Uebersetzung, für welche Raum gelassen ist, fehlt. Auf den zur Seite dieser Glossen noch freien Stellen ste-

hen zwei andere, alphabetisch geordnete, lateinisch - deutsche Gloffare, die sowohl unter sich, als auch von den hier abgedruckten Gloffen, im Dialekt abweichen, und deren ersteres, das grdBere, mit Junii gloffar. B übereinstimmt. Auf den letzten 4 Blåttern des codex stehen Gloffen zu einigen Büchern des alten Testaments, worunter auch viele deutsche vorkommen. Zum Behuf des Citirens habe ich diese 2te reichenauer Glossensammlung mit R. b. bezeichnet.

R. b.

spiraculum uitę, anaplast des libes.

callidior, liftigora. consuerunt folia, kifluhtun

laubir.

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́perizomata, umleipigurtida. ad auram post meridiem, za uuetare after mittemu tage. gladium atque versatilem, uuafan enti uuerauantlihaz.

de adipibus, fona spintun. statim in foribus erit, saar in

torom uuifit. adpetitus eius, cauuura finiu edo luft finiu. nagus et profugus eris, unstatiger enti framfluhtiger uuifis.

malleator, fmidari.

occidi illum in vulnus meum,

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