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Alerandre de Bernay) sen oder nur mit ihm eine gemeinschaftliche Quelle habe, kann ich nicht beurtheilen, da mir bei meinem Aufenthalte in Paris unter dem Drange der meinen Reisezwecken nåher liegenden Arbeiten diese Bruchstücke aus den Gedanken gekommen waren und ich den französischen Coder (Nr. 7191.) nachzusehen vergessen habe. Wie dem nun auch sey, Inhalt und Darstellung, wie z. B. die Beschreibung des Schildes auf Bl. 1, des Anzuges Gaytens auf Bl. 2, die Schilderung der verschämten Braut (mit der naiven Stelle: des mannis uorchte kindis fcame etc.) auf Bl. 2, Athises Klage über den Tod des Knappen und sein Entschluß, sich für den Mörder auszugeben, um dem jungen Freunde ins Grab zu folgen, auf Bl. 3, die Unterredung des todtwunden Junglings mit seinen Eltern und seiner Schwester auf Bl. 4, die keusche Haltung des Gedichts, die zartaufgefaßte und mit wenigen Worten treffend geschilderte Stimmung und Empfindung der Personen (z. B. auf Bl. 4, Sie (die tiefbetrübte und jungfräuliche Schwester) fprach nicht uil hôs lûtis) lassen in diesen Versen Bruchstücke eines der vorzüglichsten mittelhochdeutschen Gedichte erkennen. Durch ein (!) habe ich einiges Merkenswerthe in Bezug auf Sitte, Verkehr und Sprache herausgehoben.— Die einzelnen Blåtter gehören an verschiedene von einander entfernte Stellen des Werkes; Bl. 2 scheint zunächst auf Bl. 1 zu folgen; ob aber auch Bl. 3 und 4 hier im Abdruck ihre rechte Stelle erhalten haben? In der Handschrift ist über jedem i ein '; dieser ist im Druck weggelassen. Die eingerückten Verse beginnen in der Handschrift mit einem größern rothen Bucha staben.

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Der an die wadin ruorte
Von brunime famitte
Gefnitin uon gåtir wîte *)

Als er in tragin wolde
Von gefpunnime golde
Arne gnůc darin gewebin
Vorne. hindene. benebin
An gerin und an fitin
Man fach in zů den zitin
Einin halsberch ane uvorin
Mit riemin uñ mit fnårin
Geftrickit zů den mailin
An der finir fantailin

Daz fie mochtin nicht intlofin
Vn zwo filbir wizin hofin
Geftrickit umme fine bein

Vn ein helm der uerre schein
Von Spiegil brunin stâle
Mit manigim gvltmåle
Die fich da uerre wiftin
Gezierit an den liftin
Vñ an dem barbiere

Eine riche baniere

Uvort er an finir hant

Die was uerre bekant

Nach finin fcildin gesnitin

Ein gut march het er befcritin
Virdacht mit zwein deckin
Ein fwert mit ganzir eckin
Daz fere mochte fnitin
Uvort er an finir fitin

Vñ reit uz an daz hôfte

Er warb nach einir rôfte (!)

*) wîte ist von spåterer Hand geschrieben.

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Ein fper uvort er an der hant

Ein ziechin (zeichin?) uon richir habe
Verre wandilte dar abe.

Vñ irfprancte durch bilafin

Vf prophiliafin

Mit ufgirihtir banier

Meffine fcieualier

Rief er do er irfprancte
Prophilias ouch uirhancte
Sime orfe uil drate

Ein ftarc sper er hate
Geflagin undir finin arm

Die mailin warin wuordin warm
Deme kuonin iungelinge
Vi ftach in durch die ringe
Vor me fcilde in den buch
Vñ warf in tot in einin ftruch
Daz fper dannoch ganz beleib

Daz ors er uort mit fporn treib

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Vi uvr in allin beuorn

Er het in andir fit irkorn

Den helit dionifin

Wa ime daz fperifin
Steckite in der fitin

Vñ fach fie ftarke ftritin

Des hers in beidin endin

Daz uole uafte fwendin

Die beidenthalb fich wertin
Mit fpern un mit fwertin
Die uil dicke befuffin
Den ors in den guffin
Vn in den kuonin lutin

Athis ot (oder oc) fine trutin
Rome uil fcedeliche irwarb
Wend ir uil darum irftarb.

Prophilias der geherte

Vber dionifin kerte

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