Page images
PDF
EPUB

Veld. En. 10413.* Reinm. 153, 25 ff. 164, 21. Mor. 136, 14. 135, 32; - 7) und doch ist die liebe zum geliebten einzig in ihrer art: Eilh. 2523*. Veld. En. 10104.* Haus. 54, 30.* Reinm. 190, 34. Walth. 49, 29; 8) das bekennen der liebe steigert sich zur liebesversicherung und zum schwur 1): Eilh. 1416. Walth. 74, 4. Joh. 87, 35; 9) der einfluss anderer kann nicht die liebe mindern: Eilh. 5280. 1394. Haus. 54, 28.* Hartm. 216, 8.* Walth. 119, 5; 10) oft liebt man aber unglücklich: Eilh. 2552.* Veld. En. 10400.* 10735. Haus. 52, 19.2) 53, 12. Gutb. 77, 4. Fenis 81, 9. Reinm. 153, 1. Hartm. 207, 5. Mor. 130, 1. Walth. 50, 19. 71,31. 57, 17; - 11) die pein überschreitet jedes mass: Eilh. 2510.*. Reinm. 186, 20*; - 12) man liebt eigentlich wider seinen willen, ist aber doch auch wider zufrieden: Eilh. 2564* ff. 2572.* Veld. En. 10168.* 10240.* 10174.* Haus. 54, 23.* 51, 3. Reinm. 187, 11.* 186, 37*; 13) die hoffnung auf endliche gewährung beseelt den liebenden: Eilh. 2593*. Veld. En. 10360.* Haus. 45, 32. Gutb. 76, 34. 208, 33. Mor. 125, 30. Walth. 92, 9; dert lohn: Eilh. 2522*. Joh. 86, 9. 54, 21.* Bligger 118, 24. Rugge 104, 19. Walth. 120, 22; 15) oft setzt der liebende seine ehre aufs spiel3): Eilh. 2528.* 2586. Veld. En. 10425.* Haus. 54, 15.* Reinm. 186, 26.* 192, 38.* Hartm. 216, 19.* 205, 25. Walth. 114, 10*; 16) weltliche ehre aber und guter ruf gelten viel und rufen die erste liebesregung hervor: Eilh. 2427.* Haus. 54, 37* ff. 44, 1. Reinm. 200, 7*. 200, 13. Walth. 114, 17* (vgl. Lehfeld a. a. o. s. 389). Die Deutschen legten auf dieses zeugnis grösseres gewicht als die Romanen (Wilmanns, Leben Walthers s. 1034)).

Rugge 104, 33. Hartm. 14) denn der dienst forHorh. 114, 18. Haus. 45, 23.

1) Wenngleich liebesschwüre im ganzen minnesange vorkommen (s. Wilmanns, Leben Walthers s. 356. 152), so findet man doch keine, die so ähnlich wären: ê wolde ich die helle bûwen êwigliche: die helle müeze mir gezemen: got vor der helle niemer mich bewar.

2) Es ist bemerkenswert, dass dieses motiv der unglücklichen liebe erst mit Hausen in den minnesang eintritt. Die epen waren aber schon darin vorangegangen.

3) In diesem conflict zwischen liebe und ehre siegt in den monologen Eilharts, Veldekes, Hausens, Hartmanns (216, 9), Walthers (114,* 23) die liebe, dagegen behält in den frauenliedern Reinmars die rücksicht auf die ehre die oberhand, vgl. 178,* 28. 187,* 29.

4) Sonst stimmen in dem preise des geliebten die epischen und lyri

Ich stehe am schlusse. Eine beeinflussung der späteren lyriker durch die ersten höfischen epen Eilharts und Veldekes und namentlich eine nachahmung der epischen frauenmonologe Isaldens und Lavinias von seiten Hausens, Reinmars, Hartmanns, Walthers scheint mir sicher zu stehen. Denn die übereinstimmungen nach inhalt und form sind zu gross und zu zahlreich, als dass sie lediglich durch die gleiche situation hätten hervorgerufen werden können.

Freilich ist aber auch andererseits eine tiefgehende verschiedenheit in den monologen nicht zu verkennen, welche der ähnlichkeit denn doch gewisse grenzen steckt. Denn in den epen sind es die frauen, welche liebe heischen von dem zurückhaltenden, oft gleichgültigen mann, und das ist ein zug der an die ältere lyrik erinnert.')

schen dichter nicht überein. Bei Eilhart ist es die bewährung Tristrants im kampfe, welche Isalde vor allen anderen vorzügen hervorhebt (v. 2418: he ist ein vil kûner degin, daz hât he dicke schîn getân. he tar wol eine bestân swaz ein helt tûn sol). Die czechische übersetzung und die prosaauflösung gehen in der ausmalung der kampftüchtigkeit noch weiter: das ist also sicherlich ein ursprünglicher zug in der fassung des gedichtes und zeigt noch die verwantschaft mit den anschauungen des älteren volkstümlichen epos. Darauf deuten schon die ausdrücke für den geliebten: helt, kûner degen, guoter kneht hin (vgl. Lichtenstein s. CL-CLXXIV. Kettner, Die österreichische Nibelungendichtung s. 19 ff.). Schon bei Veldeke aber schwindet die vorstellung von einem streitbaren helden, obgleich sie doch bei dem stoffe der Eneide viel eher erwartet werden konnte als in dem liebesepos Tristrant. In der Eneide wird immer nur auf die stattlichkeit und schönheit des mannes gewicht gelegt: v. 10102* wie wart er ie sô wale gedân, sin houvet end al sin lif. Aeneas selbst wird hêre, rîke, lussam, edel genannt, nur selten noch helt und degen, jedenfalls gedenkt die geliebte niemals seiner waffentaten (vgl. die lobpreisungen Didos v. 1544 ff.). Aeneas tritt auch in Veldekes dichtung überall als breiter redner auf, andere lässt er für sich handeln' (Goedeke, Grundriss s. 80). In den minneliedern endlich wird häufiger der bezaubernden rede des ritters gedacht. Das wird wol mit der gesellschaftlichen vorschrift in verbindung gebracht werden müssen, wonach kein böses wort gegen die frauen über die lippen gebracht werden durfte, sondern es sitte war, in zierlichen worten der frauen loblied zu singen, vgl. Haus. 55, 21.* Reinm. 187, 15. 187, 21. 25. 193,* 5. Hartm. 213,* 15. Walth. 44, 1.

1) Auch sonst finden sich in den epen anlehnungen an die alte lyrik. Eilh. 6610 f. scheint eine etwas scherzhaft gewendete paraphrase des unter Dietmar von Eist stehenden ältesten frauenliedes zu sein (37, 4): dô sprach die vrauwe âne nit | zu den vogelin die dâ sungin: | ir hât michel wunne |

In den frauenliedern des höfischen minnesanges dagegen finden wir das verhältnis der geschlechter umgekehrt: schon Veldeke, der sonst durch die einstrophigkeit seines monologes und durch die epische formel an die altheimische dichtung sich anlehnt, zeigt einen ganz neuen inhalt: denn hier tritt uns zum ersten male eine spröde dame entgegen, welche dem ritter auf sein werben erwidert, er könne mit ihrem blick zufrieden sein, oder einen verstoss gegen die höfische sitte mit einer langen ungnade vergilt.) Und vollends in den frauenliedern Hausens und der übrigen erscheint die frau vorsichtig und zurückhaltend gegenüber dem drängen des liebeglühenden mannes. Daher erklären sich auch die anklänge unter den lyrikern selbst, die in den epen keine parallelen aufweisen, weil das verhältnis fehlt, welches jene voraussetzen, vgl. Haus. 54,* 21 lâze ab ich in ungewert, daz ist ein lôn, der guotem manne nie geschach Walth. 113,* 34. Reinm. 193,* 19. Haus. 54,* 19 owê tæte ich des er gert Joh. 94,* 8.

[ocr errors]

Aber noch eine dritte seite dieses literarhistorischen problems ist einer untersuchung wert. Das ist die abhängigkeit der frauenlieder der späteren epik von denen der höfischen lyrik. In dem Moritz v. Crâon erinnert der monolog der gräfin (v. 1270) solt ich in des ungelónet lán u. s. w. an die worte Hausens 54, 21 láz ab ich in ungewert, daz ist ein lón, der guotem manne nie geschach. In dem monologe der Blanscheflur in dem Tristan Gottfrieds v. Strassburg muss z. b. die wendung (v. 989) dâ von ich hân erworben náhe gêndiu leit unzweifelhaft von den lyrikern übernommen sein, denn bei diesen tritt sie zuerst auf; v. 972 seneliche arbeit weist auf Hausens senede

mit manchir hande stimmen: | ich gebe ûch dorch minne | zwelf guldîn boige gût | daz ir mir zu lîbe tût | und vliget mit mir hinnen. Hier wie dort die anrede an einen vogel, hier wie dort der vergleich zwischen der eigenen unfreiheit und der fröhlichen ungebundenheit der leichtbeschwingten bewohner der luft. Veld. En. 11082: of al die werelt wâre min, so engewonne ich niemer ander wif MF. 3,7: wær diu werelt alliu mîn. Uebrigens auch Mor. v. Crâon 592: du bist min unde ich bin dîn

=

=

MF. 3, 3.

1) Freilich findet sich auch für dieses auftreten der frau eine auffallende parallele bei Eilhart: Gymele weist den rohen, stürmisch begehrenden Kehenis mit einem vorwurf zurück: v. 6680 ff. jâ sêt ir wol daz ich nicht bin eine gebûrinne, der an Veld. MF. 57, 30 erinnert.

arbeit (54,* 2), v. 1015 waz wize ich aber dem guoten man, er ist hie lihte unschuldec an enthält den gleichen gedanken wie Hartm. 213,* 19. Die verse 1043 ff. mîn tumber meisterlôser muot der ist der mir dâ leide tuot rufen uns das erste lied Veldekes (MF. 56, 1) und ähnliche aussprüche der lyriker ins gedächtnis.

LANGENSALZA, october 1898. ERNST LESSER.

AGS. HNESCE.

Während der i-umlaut von a vor sc im ags. sonst stets æ ist (æsc esche, ræsc blitz, duæscan ersticken, vgl. meine Ags. gr.3 § 89, 2), wird hnesce, dem man auch gemeinhin ein umlauts-e zuschreibt, ebenso consequent mit e geschrieben (auch Sal. und Sat. 286 hat die überlieferung hnesce, nicht hnæsce). Schon hieran dürfte die beliebte directe gleichsetzung mit got. hnasqus scheitern. Erwägt man dazu die formen north. nom. (h)nesc L Mt. 24, 32. Mc. 13, 28, hnisca R2 Mc. 13, 28, dazu zehnis(c)tun mollierunt Vesp. Ps. 54, 22 (spätws. hnysce in glossen ist dagegen vielleicht kenticismus), so wird man gezwungen sein, jenes hnesce vielmehr als eine mischform von hnësc und *hnisce zu einem mit got. hnasqus im ablaut stehenden st. *hnësqu- aufzufassen.

LEIPZIG-GOHLIS, 20. märz 1899.

E. SIEVERS.

TEXTKRITISCHE BEMERKUNGEN.

1. Zum Erec.

V. 2079. Hs. der höret alter zelen, Haupt und Bech der alter hæret zellen. Der fehler der hs. ist eher erklärlich aus ursprünglichem dâ hæret alter zellen! 'da hört von alter erzählen!'

V. 2302. Hs. vnd nyeman dem erennen geleich, Haupt und Bech und niender dem erren glich. Beim ersten und dritten schilde wird die farbe des äussern, der mouwe und des innern (innen v. 2295 und 2305) beschrieben. Demnach ist statt nyeman v.2302 ebenfalls innen zu lesen und die interpunction zu ändern: v. 2296 der ander von zinober rôt

dar ûf er slahen gebôt

ein mouwen von silber wîz

(diu was geworht in solhen vlîz

daz man sie sô kurzer stunde

niht baz erziugen kunde)

und innen dem erren glich.

Nach der lesung von Haupt und Bech fehlt hier, bei der beschreibung des zweiten schildes, eine angabe über die farbe der innenseite ganz.

V. 6231. Hs. für schaden der euch wenig frumb ist. Die bisherigen besserungsversuche verzeichnet Bechstein, Germ. 25, 319 (nachzutragen ist Bechs vorschlag in der anmerkung seiner ersten und zweiten auflage der wæne ich frum für schaden ist) und fügt noch einen eigenen hinzu. Die einfachste änderung ist:

ditz ist der schoniste list

für schaden der iu wæn ich

(oder wæn) frum ist

daz man sichs getræste enzît

'das ist die schönste kunst gegen einen schaden
(nebenbei gesagt), wie ich meine, zu nutzen kommt

der euch dass

« PreviousContinue »