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Die Echtheit der Mahnrede Justins d. M. an die Heiden

Mainz

Verlag von Franz Kirchheim

1902

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Einleitung.

Der Stand der Frage.

1. Unter den Kirchenschriftstellern, welche nach den Aposteln und Apostelschülern im 2. Jahrhundert die christliche Religion und christliche Einrichtungen verteidigt haben, steht der hl. Märtyrer und Philosoph Justinus in erster Reihe, nicht nur weil eine verhältnismässig grosse Zahl seiner Schriften auf uns gekommen ist, sondern namentlich weil der Inhalt dieser Schriften für die christliche Wissenschaft geradezu monumentale Bedeutung hat. Jedermann, auch wer dem ältesten Christentum nur kultur- und philosophiegeschichtlichen Wert beimisst, wird auf J., auf seine Lehre über die Trinität, über die Erlösung und Seligmachung, über Engel und Teufel, über des Menschen sittliches Verhalten und Schicksal nach dem Tode Bedacht nehmen müssen. In der That ist denn J. auch zu allen Zeiten hochgeschätzt worden; ja es scheint sogar erklärlich, wenn, wie behauptet wird, andere Schriftsteller, deren Namen in der Oeffentlichkeit ziemlich klanglos verhallt wären, aus der Berühmtheit J.s in der Weise Gewinn zogen, dass sie ihre litterarischen Erzeugnisse unter J.s Namen in die Welt schickten, sowie dass Schriften, deren Verfasser nicht mehr bekannt waren, u. a. auch dem J. zugeschrieben wurden, falls eine solche Zueignung auch nur einen Schein von Wahrscheinlichkeit für sich hatte. Die ersten christlichen Jahrhunderte und auch Widmann, Die Mahnrede Justins d. M. 1

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