Legenden: In Bearbeitungen der namhaftesten Dichter Deutschlands ...

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J.A. Barth, 1846
 

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Popular passages

Page 48 - Tapfer ist der Löwensieger, Tapfer ist der Weltbezwinger, Tapfrer, wer sich selbst bezwang. Placidus, ein edler Feldherr, Reich an Tugend und Verdienst, Beistand war er jedem Armen, Unterdrückten half er auf. Wie er einst den Feind bezwungen, Wie er einst das Reich gerettet, Rettet
Page 176 - Kett', Er reißt die schmucken Borten vom Barett, Den Ring vom Finger, und aus der Tasche zieht Das Meßbuch er mit Silberbeschläg' und Niet; Daß sie das Pferd abführen mit Sattel und Zaum, Der arm' erschrockne Mann, er sieht es kaum; Erst wie er alles Schmuckes und Gutes bar.
Page 496 - Ein Hohepriester trug er ihr Geschick In seinem Herzen und der Wahrheit Schild Auf seiner Brust.
Page 176 - Die goldnen Sprüche zogen aus und ein. Ins Herz schoß Strahlen ihm das göttliche Wort, Voll innern Sonnenlichtes, so ritt er fort.
Page 50 - Alsobald ward er gerufen; Es erjauchzt das ganze Heer. Vor ihm ging der Feinde Schrecken, Ihm zur Seite Sieg und Ruhm. Stillen Sinns nahm er den Palmzweig, Gab die Lorbeern seinen Treuen, Seinen Tapfersten im Heer. Als nach ausgefocht'nem Kriege Ietzt der Siegestanz begann, Drängt mit zween seiner Helden Eine Mutter sich hervor. „Vater, nimm hier Deine Kinder! 50 Feldherr, sieh' hier Deine Söhne, Mich, Dein Weib Eugenia." „Wie die Löwin ihre Iungen, Iagt
Page 49 - Wen das Schicksal drückt, den liebt es, Wem's entzieht, dem will's vergelten, Wer die Zeit erharret, siegt," Und er ward des Mannes Gärtner, Dient' ihm unerkannt und treu, Pflegend tief in seinem Heizen 202 Eine bittre Frucht, Geduld. „Placidus, (rief eine Stimme Ihm im ticfbedrängten Busen,) Dulde Dich, Du findest sie.
Page 178 - Mit diesen Worten riß er den Saum vom Kleid, In hohler Hand beut er ein Häuflein Gold...
Page 215 - Wunderlichen schimmert Das Buch des Himmels aufgerollt; Was unten nur wie Silber flimmert, Das leuchtet hier wie reines Gold. Ward in den Sternen je gelesen Der irdischen Geschicke Pfand, So ist es dieser Berg gewesen, Auf dem der Seher Gottes stand. Auch diese stehen, zu erkunden In dem Gestirn des Himmels Rath. Doch haben sie noch nicht gefunden Ihr Saatkorn in der reichen Saat: Den Stern, der herrlich...
Page 178 - Und in dem bleiernen Schlummer, den er schlief. Regt sich in ihnen plötzlich der Imp'rativ, Der wunderbare, das heil'ge Gebot: ,Du sollt — Du sollt nicht stehlen!
Page 176 - Es stürmen auf den heiligen Mann sie ein, Es blinken Messer und Schwert im Mondenschein. Er weiß nicht, wie ihm geschieht, er steigt vom Roß, Und eh sie's fordern, teilt er sein Gut dem Troß.

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