JAHRBUCH FÜR PHILOSOPHIE UND SPEKULATIVE THEOLOGIE. HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG VON FACHGELEHRTEN VON DR. ERNST COMMER, O. Ö. PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN, XV. JAHRGANG. PADERBORN. DRUCK UND VERLAG VON FERDINAND SCHÖNINGH. 1901. Inhalt des fünfzehnten Bandes. S. Thomas von Aquin. Von Jules-Stanislas Doinel Du Seite 249 Die Saecularode Leos XIII. Deutsch von Clara Commer. 377 Abhandlungen. 1. Die Einheit des Organismus und die Zellenfor- schung. Von Kanonikus Dr. Michael Glossner in München De scientia speculativa et practica. Scripsit P. Gre- gorius de Holtum 0. S. B. monasterii Pragensis Zur neuesten philosophischen Litteratur. (Vgl. Bd. Beiträge zur Korrespondenz des Erasmus von Rotterdam mit Polen. (Fortsetzung von Bd. XIV. S. 331.) Mit- 7. Ist Sein gleich Thun? Ist Sein durch Thun? 8. Des Areopagiten Lehre vom Übel beleuchtet vom Die Beziehungen der hl. Eucharistie zur Kirche und ihrem Priestertum. Von Dr. Ernst Commer 10. Die Tübinger katholisch-theologische Schule vom spekulativen Standpunkt kritisch beleuchtet. I. Drey, der Apologet. Von Kanonikus Dr. M. Glofsner St. Thomas über die Heiligung der Gottesmutter. Aus Theologie und Philosophie. Chr. Pesch, E. L. Fischer, Br. Petronievics, H. Leser, H. G. Opitz, B. Bödder, 14. Ernesti Commer de Jesu puero nato Oratio 15. Noch einmal A. Bullingers christlicher Hegel und 16. hegelscher Aristoteles. Von Kanonikus Dr. M. Glossner Litterarische Besprechungen. Achelis: Sociologie. Von Hofrat Prälat Dr. Franz Schindler, Seite 361 434 442 502 482 Bautz: Grundzüge der katholischen Dogmatik. I. Teil. 2. Aufl. Von 125 Busse: Die Wechselwirkung zwischen Leib und Seele und das Gesetz C. M. Schneider. Ernst: Die Notwendigkeit der guten Meinung. Von Hofrat Dr. Fr. Études Franciscaines T. III. IV. Von P. Josephus a Leo nissa O. M. C.. 496 Freund: Die Traumdeutung. Von Dr. C. M. Schneider 475 485 Gabryl: Noetyka. Von Dr. Paul Rawski in Wien 489 Glogau: Vorlesung über Religionsphilosophie. Von Professor Dr. Fr. 124 Hoberg: Die Genesis nach dem Litteralsinn erklärt. Von Lic. Karl Kirsch: Die Lehre von der Gemeinschaft der Heiligen im christlichen 466 Altertum. Von P. Josephus a Leonissa O. M. C. . . . 495 Klingemann: Buddhismus, Pessimismus und moderne Weltanschau ung. Von Professor Dr. Fr. von Tessen-Wesierski . . 125 K. Ch. Fr. Krause: Der Menschheitsbund. Von Dr. C. M. Schneider 492 Lasswitz: Wirklichkeiten. Von Dr. C. M. Schneider Lotz: Die Philosophie und der Zweck des Lebens. Von Professor Dr. Fr. von Tessen-Wesierski 480 126 Louis: Giordano Bruno. Vou Dr. C. M. Schneider 481 488 Th. Meyer: Institutiones iuris naturalis. P. II. Von Hofrat Dr. Fr. Schindler 498 Michelitsch: Häckelismus u. Darwinismus. Von Dr. C. M. Schneider Seite 482 Rücksicht auf Herbert Spencer. Von Hofrat Dr. Fr. Schindler 502 Ölzelt-Newin: Weshalb das Problem der Willensfreiheit nicht zu lösen ist. Von Dr. C. M. Schneider Panizza: Nuova teorica fisiologica della Conoscenza. Le tre leggi. Chr. Pesch Praelectiones dogmaticae. T. VI. VII. Von P. Fr. W. Schneider: Göttliche Weltordnung und religionslose Sittlichkeit. Schulte-Tigges: Philosophische Propädeutik auf naturwissenschaft- von Tessen- Węsierski L. W. Stern: Über Psychologie der individuellen Differenzen. Von 476 478 475 238 242 503 497 464 483 245 126 477 . Surbled: La vie du jeune homme. Von Dr. med. August Most, 245 Thiele: Kosmogonie und Religion. Von Professor Dr. Fr. von 124 Tombach: Untersuchungen über das Wesen des Guten. Von Dr. C. 464 Wahle: Kurze Erklärung der Ethik von Spinoza und Darstellung der Wehofer-Brockhaus: Idea novitii religiosi. Von Professor Dr. Fr. von Tessen-Węsierski. Wehofer: Die Apologie Justins des Philosophen und Märtyrers in litterarhistorischer Beziehung. Von Professor Dr. Fr. von Tessen-Wesierski. Werckmeister: Der Leibnizsche Substanzbegriff. Von Dr. C. M. (?) Das Flottengesetz. Von Dr. C. M. Schneider Zeitschriftenschau Neue Bücher und deren Besprechungen. 244 473 484 484 127. 246. 374 248. 375. 504 Druckfehlerberichtigung: S. 251 Zeile 3 von unten ist statt „wächst" zu lesen „,wachst". 464 Von Dr. C. 474 243 DIE EINHEIT DES ORGANISMUS UND DIE ZELLENFORSCHUNG.1 Von Dr. M. GLOSSNER. Die Triumphe der modernen Naturforschung beruhen zu einem grofsen Teile auf der Anwendung der analytischen Methode. Physik und Chemie verdanken ihre aufserordentlichen Erfolge der Zurückführung des Zusammengesetzten auf das Einfache, auf die Elemente, der Auflösung der komplizierten Erscheinungen in gewisse Grundphänomene. Ermutigt durch die auf dem Gebiete des Unorganischen errungenen Erfolge ging man nicht nur an den Versuch, auch die organischen Phänomene analytisch zu behandeln, d. h. den Organismus als Resultat und Produkt seiner Teile, der Organe, Gewebe, Zellen und schliesslich der Moleküle und Atome, somit als Produkt mechanischer Bewegung zu erklären, sondern hielt sich für berechtigt, als Princip aufzustellen, die mechanische, oder, wie man sich ausdrückt, „kausale“ Erklärung sei die ausschliefslich wissenschaftliche, der jede andere, finale, formale, ideale weichen müsse. Obgleich man nun eingestand, dafs gewisse Erscheinungen, wie Empfindung, Bewusstsein, Willensfreiheit wenigstens zur Zeit und nach dem augenblicklichen Stande der Wissenschaft auf mechanischem Wege nicht erklärt werden können, oder dafs sie überhaupt die Möglichkeit einer solchen Erklärung für immer ausschliefsen, so meinte man doch an derselben als dem wenn auch unerreichbaren Ziel und Ideal der ,,Wissenschaft" festhalten zu müssen und schlofs mit einem resignierten Ignorabimus jene Phänomene als unlösbare,,Welträtsel" aus der Domäne der,,Wissenschaft" völlig aus. Während indes die Meinung der Mehrzahl der Anhänger des universalen Mechanismus dahin geht, dafs die mechanische 1 S. Dr. Schenk, Physiologische Charakteristik der Zelle. Würzburg 1899. Dazu: Beil. d. A. Z. Nr. 198 (Jahrg. 1899), S. 5 f. In dem Art.: Zur neu. phil. Lit. ist zu lesen S. 448 Z. 9 (Bd. 14) st.,,sich bemüht": braucht, u. S. 454 Z. 9 st.,,getrenntes": getreues. Jahrbuch für Philosophie etc. XV. 1 |